Handbuch der chirurgischen Operationslehre : mit Einschluss der chirurgischen Anatomie und Instrumentenlehre ; mit Bezungnahme auf den Atlas der chirurgischen Operationslehre / Cl. Bernard und Ch. Huette ; bearbeitet von G.J. Agatz.

  • Bernard, Claude, 1813-1878.
Date:
1856
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Handbuch der chirurgischen Operationslehre : mit Einschluss der chirurgischen Anatomie und Instrumentenlehre ; mit Bezungnahme auf den Atlas der chirurgischen Operationslehre / Cl. Bernard und Ch. Huette ; bearbeitet von G.J. Agatz. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    134/1126 (page 120)
    entweder gewöhnliche Kornzangen mit gekreuzten Armen (nach Charriere) oder nach Art der geraden oder etwas gekrümmten Polypenzangen (PI. XII. 1. 2.) länger und stär- ker als die gewöhnlichen Kornzangen construirt, die aussen glatt, an der Innenfläche ihrer Fassarme gerieft oder mit starken Zähnen versehen sein müssen. Ausserdem stumpfe Wundhaken, Kugellöffel, starke silberne Sonden, Pincetten, Bistouris (Pott'sches Fistelmesser) und Verbandgeräthe. Schrauben, Bohrer, Tire-fond der verschiedensten Art, Hebel u. dgl. werden kaum mehr gebraucht. Unter den zahlreichen älteren complicirten Instrumenten hat sich das Trihulcon {-qk^- 'iXy,0)) ^on Percy einiges, wenn auch nur noch historisches Interesse heArahrt. Es vereinigt drei Instrumente, Zange, Löffel und Schrauhe in sich. Im Ganzen bildet es eine Zange deren Branchen durch ein auseinander zu nehmendes Schloss mit einander vereinigt sind. Die vorderen Enden sind löffeiförmig ausgehöhlt, und legen sich, wenn die Zange geschlossen ist, mit ihren halbscharfen Rändern so aneinander, dass sie eine Kugel bilden und zugleich als Sonde benützt werden können. Der eine Arm hat am hintern Ende einen tief ausgehöhlten Löffel, der andere einen Ring, der zur Schraube gehört. Die Schraube wird von einer am Ende schraubenförmigen Höhlung des einen Arms aufgenommen und endet in zwei scharfen Spitzen. Verfahren. Nachdem der Kranke so viel wie möglich in die Lage gebracht wurde, in welcher er sich beim Ein- dringen des fremden Körpers befand, um den Wundkanal zu einem geraden zu machen, und man sich durch Untersuchung mit dem Finger oder der Sonde von der Beschaffenheit und dem Sitz des fremden Körpers überzeugt hat, führt man die vorher eingeölte Zange geschlossen ein, öffnet sie erst, wenn man an dem fremden Körper angelangt ist, fasst diesen, löst ihn durch einige rotirende Bewegungen und zieht ihn lang- sam in der Eichtung des Wundkanals aus. Gestattet der geringe Umfang der Wundöffnung nicht das einfache Ausziehen des fremden Körpers oder haben Weichtheile, Muskeln, Sehnen, Aponeurosen sich vor den- selben gelagert und eine Einklemmung bewirkt, so schreitet man zur vorgängigen Erweiterung der Wunde mittelst des Messers. Sitzt der fremde Körper sehr entfernt von dem Eingang der Wunde, dagegen in grösserer Nähe an einem entfern- teren Punkt der Körperoberfläche, so dass er daselbst einen Vorsprung bildet, so schneidet man unmittelbar darauf ein und entfernt ihn von da. Bei Einkeilung der Körper in den Knochen gelingt es bisweilen, mittelst eines Hebels und Meisseis denselben los zu machen. Man enthält sich übrigens umfänglicher Einschnitte und Erweiterungen und überlässt das Lösen und Ausstossen entweder der nachfolgenden Eiterung oder versucht es durch wiederholte schonende Ausziehungs- versuche während derselben.