Ein Fall von Adenoma malignum des unteren Gebärmutterabschnittes ... / Ernst Praetorius.

Praetorius, Ernst, 1873-

Date:: 1896

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Credit: Ein Fall von Adenoma malignum des unteren Gebärmutterabschnittes ... / Ernst Praetorius. Source: Wellcome Collection.

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den Fall von Livius Fürst (V), der ein fast reines Carcinom sei, zumal eine grosse Anzahl drüsiger Hohlräume durch secundäre centrale Erweichung (cystöse Umbildung) ehemals solider Carcinomstränge entstanden zu sein schien. Auch Fall VI (Veit) ist bereits mehr Carcinom wie Adenom. Wir haben diese Fälle hier mit angeführt, weil wir bei ihnen an der beginnenden Mehrschichtung und Polymorphie der Epithelien, an dem Auftreten solider Zapfen und dem Durchbrechen der normalen Drüsengrenzen den Uebergang von Adenom zu Carcinom deutlich beobachten können. Fall VI (Bröse) ge¬ hört auch nicht hierher, da der dort beschriebene Polyp an- i scheinend nur eine Schleimhautwucherung aber kein malignes j Adenom ist. Es sind somit diese vier Fälle auszuschalten, sofern » man streng an der Definition des Begriffes malignes Adenom festhält. Wir gehen jetzt zu dem in der Halleschen Klinik be- I obachteten Falle über. Frau Emilie G., 46 Jahre alt, Vater an unbekannter Krankheit, Mutter an Lungenschwindsucht gestorben, 2 Ge¬ schwister leben und sind gesund. P. war, abgesehen von den Kinderkrankheiten, bis zu ihrem jetzigen Leiden stets gesund. Menses mit 17 Jahren, regelmässig, 4wöclientlich, 4 Tage dauernd, nicht sehr stark, mit Kreuzschmerzen verbunden. Periode soll auch jetzt noch regelmässig sein. P. ist ver- i lieirathet seit 1868, verwittwet seit 1890. 4 partus, alle spontan, leicht. Wochenbetten glatt. Erster partus vor 28, letzter vor 18 Jahren. Vor 17 Jahren Abort. Mens. III. P. leidet seit 5 Jahren an Schmerzen im Leibe, wegen deren sie schon Juli 1889 die gynäkologische Klinik aufsuchte, wo sic am 8. August 1889 operirt wurde. Sie kam 1889 mit Klagen vor allem über Schmerzen in der Magengegend, der linken Seite des Unterleibes, Kreuzschmerzen und mässigen Fluor. Die innere Untersuchung ergab damals ein ver- grössertes, retrovertirt.es und fixirtes Corpus uteri, einen links¬ seitigen Cervixriss, eine vergrösserte Portio, die sich sainrnt- ähnlich anfühlte; an der vorderen Muttermundslippe fanden sich Unebenheiten und Rauhigkeiten, die den Verdacht auf Carcinom erweckten, zumal da sie bei der Untersuchung leicht bluteten. Im Speculum zeigte sich Ectropium der Cervix, die ganze Portio von einer Erosion eingenommen, an der vorderen Mutter¬ mundslippe papilläre Excrescenzen. Zur Sicherstellung der Diagnose wurde ein Stück der Portio behufs mikroskopischer Untersuchung entfernt. Die davon noch vorhandenen Präparate zeigen im Grossen und Ganzen das Bild der papillären Erosion.