Untersuchungen über die Morphologie und Biologie des Tuberculose-erregers / von Friedrich Fischel.

Date:
1893
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Credit: Untersuchungen über die Morphologie und Biologie des Tuberculose-erregers / von Friedrich Fischel. Source: Wellcome Collection.

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    An anderen Stellen solcher Präparate fanden sich lange dicke Fäden mit kurzen Abzweigungen, ganz ähnlich wie sie Mafucci für Hühnertuberculose beschreibt und wie ich sie im ungefärbten Präparate von Säugethiertuberculose gesehen und im Photogramm Taf. III, Fig. lo, dargestellt habe. Auch diese erscheinen bei derselben Vergrösserung plumper und grösser als die entsprechenden Bildungen in den Culturen der Hühnertuberculose. An welchen Umständen es liegt, dass in mehreren Versuchs- reihen die beschriebenen Formveränderungen der Bacillen beob- achtet wurden, während diese unter sonst scheinbar gleichen Verhältnissen ausblieben, ist eine für mich augenblicklich nicht aufgeklärte Thatsache; es dürften diese Formveränderungen unter ähnlichen Bedingungen zu Stande kommen, respective ausbleiben, wie letztere für Choleraculturen in peptonhaltiger Bouillon von Cunningham-'j beobachtet gelten. Bei Züchtung von Säugethiertuberculose auf S^ig^m Peptonagar \yaren die Colonien *stets kleiner als auf anderen Nährböden und zeigten meist ,eine centrale Dellenbildung, wie man solche in der Regel in den Colonien von Actinomyces- culturen sieht. Die häufige AehnHchkeit des makroskopischen Bildes der Wuchsform der Säugethiertuberculose mit jener des Acti- nomycespilzes war Hueppe bereits früher aufgefallen und hat er dieses Umstandes auf dem Londoner Congress 1891 bereits Erwähnung gethan. Durch wiederholte Züchtung von Hühnertuberculose auf i^/(,igem Peptonagar erhielt ich rosettenförmige Colonien, in deren Centrum ein beträchtlicheres Wachsthum stattfand. Diese Partie unterschied sich durch ihre bräunlichgelbe Farbe von der hellweissen viel dünneren Randpartie, die durch gegen das Centrum radienartig verlaufende Leisten gefältelt erschien. Solche Colonien waren namentlich in der Randpartie trockener als die gewöhnHche Wuchsform der Hühnertuberculose (Taf. I, Fig. 7).