Theorie der Arzneiwirkungen / von A. Herr.

  • Herr, Adolf.
Date:
1836
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Credit: Theorie der Arzneiwirkungen / von A. Herr. Source: Wellcome Collection.

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    Rückenmark eines Frosches angewendet wird *). Al- lein diese Versuche können nicht mit jenen verglichen werden, welche mit den Nervenstämmen gemacht wur- den, denn bei diesen wirkten narcotische Mittel selbst nicht, wenn dieselben verwundet oder durchschnitten wurden. Ein Arzneimittel kann aber nur das innerste Leben des Gehirns und des Rückenmarks treffen, wenn es dahin gelangt, wo das Blut selbst als Incitament auf diese Organe wirkt. Dahin kann aber ein solches nur mit dem Blut selbst gelangen. Wenn es nun Arzneimittel gibt, deren Wirkung ganz oder theilweise von einer unmittelbaren Einwirkung der- selben auf die Centralorgane des Nervensystems ab- hängig sein soll, so müssen sie auch um so kräftiger und schneller wirken, je näher sie den besagten Theilen in das Blut gebracht werden. Diese Voraussetzung wird von der Erfahrung bestätiget. Nach Nysten tödtet das Opium weit schneller in die Carotis, als in ein anderes Blutgefäfs injicirt ^). Ganz dasselbe wird bei allen Mitteln nachzuweisen sein, deren Wirkungen sich vor- züglich durch eine geänderte Lebensthätigkeit des Ge- hirns zu erkennen geben. So ist dieses, nach Orfila, der Fall bei allen narcotischen Mitteln. Immer wirkten sie am kräftigsten und schnellsten, wenn sie in die Ca- rotis eingespritzt wurden. Bei dem Rückenmarke lassen sich aus leicht begreiflichen Gründen solche Versuche nicht machen, aber gewifs würde die Brechnufs dann mit ungewohnter Stärke und Schnelligkeit wirken, wenn man sie unmittelbar in die zum Rückenmai ke verlaufen- den Arterien injiciren könnte. — 0 J. Müller a. a. O. B, 1. S. GOÜ. 0 Maux a. a. 0. B. 1. Abth. 2. S. 182.