Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 in der Armee des ehemaligen Norddeutschen Bundes : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von A. Mehlhausen. Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 im Königreich Württemberg, hauptsächlich in der Stadt Heilbronn, im Grossherzogthum Baden und Grossherzogthum Hessen : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von Robert Volz.

  • Mehlhausen, A.
Date:
1877
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Credit: Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 in der Armee des ehemaligen Norddeutschen Bundes : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von A. Mehlhausen. Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 im Königreich Württemberg, hauptsächlich in der Stadt Heilbronn, im Grossherzogthum Baden und Grossherzogthum Hessen : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von Robert Volz. Source: Wellcome Collection.

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    Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 iu der Armee des ehemaligen Norddeutschen Bundes. Bearbeitet von Dr. Melilii«ausen, General-Arzt i la suite des Sanitäts-Corps, ärztl. Director des Charite Krankenhauses und Mitglied der Cholera-Commission des Deutschen Reichs. Von der Cholera - Commission für das Deutsche Reich wurde mir im Frühjahr v. J. der Auftrag, eine Bearbeitung der Cholera-Epidemie des Jahres 1873, soweit dieselbe das ehe- malige Norddeutsche Bundesheer betroffen hat, zu liefern. Indem ich mich dieser Aufgabe unter- ziehe, sei es mir gestattet, einige allgemeine Bemerkungen vorauszuschicken. Bei Erforschung von Epidemien unter der militärischen Bevölkerung ist eine Reihe sicherer Anhaltspunkte gegeben, die bei Epidemien unter dem Civil nur mit Mühe und gewiss selten in so vollständiger Weise zusammengebracht werden können. Die Wohnung, Kleidung, die Beschäfti- gungsweise, zum Tlieil auch die Nahrung der Soldaten sind bekannte Faktoren, mit denen man rechnen kann; auch wird es in manchen Fällen leichter sein, bei der dem Soldaten beschränkteren freien Bewegung ausserhalb seiner Dienststunden verdächtig erscheinende Berührungspunkte mit Iufectionsherden zu ermitteln. Diesem letzteren sehr wichtigen Punkte wird jedoch nur dann eine grössere Bedeutung beizulegen sein, wenn eine Epidemie in einem Garnisonorte zuerst, oder doch zu einer Zeit unter den Soldaten auftritt, in der die Seucheherde noch auf einzelne wenige Stadt- theile beschränkt sind. Hat sich die Epidemie bereits über einen grossen Theil des Garnisonortes verbreitet, so giebt es der Berührungspunkte so viele, dass sich der Weg der Weiterverbreitung schwer oder überhaupt gar nicht mehr ermitteln lässt. Das Material zu der nachfolgenden Darstellung ist den amtlich eingeforderten Berichten der sämmtlichen Militair-Aerzte, welche an Cholera erkrankte Soldaten in Behandlung gehabt haben, entnommen. Einzelne dieser Berichte, denen der von der Cholera-Commission ausgearbeitete „Untersuchungsplan zur Erforschung der Ursachen der Cholera und deren Verhütung“ zu Grunde gelegt werden sollte, sind mit grosser Liebe zur Sache und eingehender Sorgfalt verfasst, andere geben in mehr oberflächlichen Zügen ein Bild über den Verlauf der einzelnen Krankheitsfälle, ohne die Frage, woher die Infectiou stamme, einer näheren Erörterung zu unterwerfen; allen, mit wenigen Ausnahmen, ist es eigen, dass sie die tellurischen und atmosphärischen Verhältnisse nur flüchtig oder gar nicht berühren. Der Grund für diese Unvollkommenheit in der Berichterstattung mag zum Theil wohl darin liegen, dass die Denkschrift der Cholera-Commission den einzelnen Militair-Aerzten nicht so recht- zeitig zugestellt worden ist, um für die erforderlichen Erhebungen die genügende Zeit zu. gewinnen; zum Theil darin, dass bei den meisten Truppentheilen, in denen Cholerafälle vorgekommen sind,