Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 in der Armee des ehemaligen Norddeutschen Bundes : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von A. Mehlhausen. Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 im Königreich Württemberg, hauptsächlich in der Stadt Heilbronn, im Grossherzogthum Baden und Grossherzogthum Hessen : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von Robert Volz.

  • Mehlhausen, A.
Date:
1877
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Credit: Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 in der Armee des ehemaligen Norddeutschen Bundes : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von A. Mehlhausen. Die Cholera-Epidemie des Jahres 1873 im Königreich Württemberg, hauptsächlich in der Stadt Heilbronn, im Grossherzogthum Baden und Grossherzogthum Hessen : im Auftrage der Kommission bearbeitet und veröffentlicht / von Robert Volz. Source: Wellcome Collection.

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    möglichst zu beschränken. Unter Leitung von 3 Aerzten waren 3 Heilgehülfen unausgesetzt be- schäftigt, die Desinfection in den Häusern zu besorgen, in welchen die Cholera ausgebrochen war. Die Latrinen wurden oft gereinigt und desinficirt und namentlich wurde der schnellen Beseitigung der Auswurfstoffe der an Cholera Erkrankten in der ganzen Stadt die grösste Aufmerksamkeit zugewandt. Danzig. Die stark befestigte Stadt liegt y4 Meile von der Weichsel entfernt, an beiden Ufern der Mottlau und wird dadurch in die beiden Stadttheile auf dem linken (Vorstadt, Rechtstadt und Alt- stadt) und auf dem rechten Mottlauufer (Niederstadt) geschieden. Zu dieser eigentlichen, alten Stadt, welche ringsum von dem Hauptwalle und von dem, den letzteren umziehenden Hauptgraben der Festung eingeschlossen ist, treten hinzu, als zum Gebiet der Stadt gehörig, die ausserhalb des Festungswalles liegenden Vorstädte. Hauptbefestigungen ausserhalb der die Stadt zunächst umge- benden Festungswerke sind der Hagelsberg und der Bischofsberg, befestigte die Stadt und Umgegend beherrschende Höhen im Norden und Süden der Stadt, welche durch einen Halbkreis von Festungs- werken mit den inneren Wällen in Verbindung gebracht und mit Kasernements versehen sind. Zahlreiche Verkehrswege, namentlich die Ostbahn und die Bahn Danzig-Stolp-Stettin, verbinden die Stadt mit den benachbarten Orten und Ländern. Die Zahl der Einwohner beträgt iucl. Neufahr- wasser mit 4000 Einwohnern, 84,000 vom Civil und 5500 vom Militär. Innerhalb der Stadt wohnen 08,550 Menschen, in den Vorstädten incl. Neufahrwasser 15,450. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 5017, so dass durchschnittlich 17,74 Bewohner auf jedes Haus entfallen. Danzig hat in früheren Jahren mit seinen stetig zunehmenden Sterblichkeitsziffern, welche im Jahre 1868 die Höhe von 38 pro mille erreichte, zu den ungesundesten Städten Europas gehört. Die zweckmässige Ableitung des gebrauchten Wassers war bei der tiefen Lage der Stadt von jeher auf unüberwindliche Schwierig- keiten gestossen. Zur Abführung des Regen- und Hauswassers dienten mit Bohlen eingefasste und mit Bohlen überdeckte Strassenkanäle, welche ihren, mit festen Abgängen vielfach vermischten Inhalt innerhalb der Stadt in die fast stillstehende Mottlau entleerten. Hierdurch, sowie durch zahllose Senkgruben, welche, ohne vorherige Räumung, einfach mit Erde überschüttet wurden, war im Laufe der Jahre der Boden in der Stadt mit organischen Substanzen übersättigt. Verpestung der Luft und gänzlicher Mängel reinen Brunnenwassers waren die nothwendigen Folgen dieser fortgesetzten Verunreinigung des Untergrundes. Ein Werk von der grossartigsten Bedeutung für die Salubrität und die hygienischen Verhältnisse der Stadt war daher die im Jahre 1869 endgültig beschlossene Herstellung einer künstlichen Zuleitung reinen Wassers aus dem 2 Meilen südlich der Stadt bele- genen Prangenauer Quellengebiet, sowie die gleichzeitige Herstellung einer Entwässerungs-Anlage, bestehend in einem System unterirdischer Spülkauäle. Im geraden Verhältniss zur vorschreitenden Vollendung dieser Werke haben sich die Gesundheitsverhältnisse der Stadt stetig gebessert und es ist wohl wesentlich den neuen Schöpfungen zuzuschreiben, dass die Zahl der Opfer, welche die Choleraepidemie des Jahres 1873 forderte, gegen frühere Epidemien eine verhältnissmässig geringe war. Was speciell die Gesundheitsverhältnisse der in Danzig garnisonirenden Truppen anbelangt, so ist auch in dieser Beziehung den Forderungen der Hygiene in den letzten Jahren durch den Neubau zweckmässig construirter Kasernen Rechnung getragen. Es ist dieses um so wichtiger, als Bürgerquartiere nur in den engsten und ungesundesten Stadttheilen zur Disposition stehen. Bei voller Etatsstärke der Truppen mussten im Jahre 1873 noch 1600 Mann in Bürgerquartieren untergebracht werden. Dieselben sind, mit wenigen Ausnahmen, Massenquartiere mit kasernen- mässiger Einrichtung. Die Verpflegung erfolgte durchweg aus den in den Kasernen bestehenden