Die rechtzeitige Erkennung des Uteruskrebses : ein Wort an alle praktischen Ärzte / von C.H. Stratz.

  • Stratz, C. H. (Carl Heinrich), 1858-1924.
Date:
1904
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Die rechtzeitige Erkennung des Uteruskrebses : ein Wort an alle praktischen Ärzte / von C.H. Stratz. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    38/56 (page 38)
    bleiben die auf der Tafel in Eig. 1, 2 und 4 dargestellten Fälle» sowie säintlicbe Corpuskrebse übrig, in denen das Mikroskop allein die Diagnose sichern kann. Selbst Avenn Avir also der klinischen und grobanatomischen Diagnose ihr vollstes liecht Aviderfahren lassen, bleiben die Fälle Tafel Fig. 1, 2 und 4 und Fig. 9 übrig, in denen die Diagnose auf diesem Wege absolut unmöglich ist und nur mit dem Mikroskop gestellt Averden kann. Gerade diese vier Fälle stellen aber auch zugleich die allerfrühesten Stadien des beginnenden Krebses dar, auf deren richtige Erkenntnis es am allermeisten ankommt. Allerdings finden sich ja auch unter den anderen Karzi- nomen , deren Charakter klinisch unzAveideutig ist, verschiedene» die noch streng lokalisiert (Tafel Fig. 3; und Fig. 10, 11, 12, 13) oder noch nicht so weit fortgeschritten sind, daß eine Radikal- operation mit sicherer Aussicht auf Erfolg unmöglich ist (Fig. 6). In diesen Fällen ist es aber mehr als ein glücklicher Zufall zu betrachten, wenn sich keine Aveiteren Metastasen gebildet haben» und die Anamnese ergibt, daß in allen diesen Fällen mikro- skopisch eine viel frühere Diagnose beim ersten Auftreten der klinischen Symptome möglich gewesen Aväre. Je früher aber das Karzinom erkannt Avird, desto früher kann es operiert Averden und desto geringer ist die Gefahr eines Rezidivs. Diese früheste Initialdia- gnose kann aber nur mit dem Mikroskop gestellt Averden. Für eine zielbewußt und Avissenschaftlich sichere Bekämpfung des Karzinoms ist deshalb die genaue mikroskopische Untersuchung zur heiligen Pflicht des Arztes erhoben. Nun kann man aber vom vielbeschäftigten praktischen Arzt unmöglich verlangen, daß er die dazu nötige Erfahrung und Technik selbst vollständig beheiTscht, „denn die Kunst ging längst ins Breite“.