Ueber die Milchzellen der Euphorbiaceen, Moreen, Apocyneen und Asclepiadeen / von Georg David.

  • David, Georg.
Date:
1872
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Milchzellen der Euphorbiaceen, Moreen, Apocyneen und Asclepiadeen / von Georg David. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    34/72 (page 30)
    durch Resorption der Querwände mit den älteren Milchzellen communiciren. Als Beweis für diese Hypothese ttihit Dippel an, dass man bei einem Längsschnitt durch einen Vegetations- kegel hie und da Stellen finde, wo die Querwände noch deutlich sichtbar wären, dass -diese Querwände auch noch in etwas älteren Pfianzentheilcn zu finden seien, während sich dieselben in noch ältern Theilen trotz der grössten Mühe nicht mehr auffinden Hessen. Diese Angabe ist wohl als beweiskräftig nicht anzuer- kennen. Ich habe zwar selbst scheinbare Querwände von Milch- zellen gefunden in der Weise wie Dippel, habe mich jedoch schliesslich bei dem genauesten Zusehn stets davon überzeugt, dass eine Täuschung vorlag durch die Zellwände darüber oder darunter liegender Zellen. Ich kann daher bei dieser Frage einzig und allein nur der Methode der Isolirung von Milchzellen Beweiskraft zugestehu. Isolirte Milchzellen zeigen aber selbst in den jüngsten Zuständen niemals auch nur eine Spur von Querwänden, was doch der Fall sein müsste, wenn die Hypothese Dippels begründet wäre. Da nicht anzunehmen ist, dass die behaupteten Querscheidewände ganz und gar plötzlich resorbirt werden , so müsste man bei der Maceration doch wenigstens hin und wieder Uebergangszustände auffinden, zumal doch bei Siebröhren, die ja auf eine ähnliche Weise entstehen, wie Dippel von diesen Milchzellen annimmt, keine Schwierigkeit obwaltet, die Entstehung bei der Isolirung zu beobachten. Aber nichts von alledem ist. zu bemerken. Hierzu kommt nun noch, dass die ganz jungen Milchzellen an beiden Enden spitz auslaufen, was sich auch schwer mit jener Hypothese vereinigen lässt, und dass sie einen viel geringeren Durchmesser haben, wie die umgebenden Paren- chymzellen. Endlich tritt nun noch die direkte Beobachtung hinzu, der zu Folge sich eine einzelne junge Zelle immer mehr und mehr verästelt und in die Länge streckt. Die Verzweigungen entstehen nach Dippel theils durch neu hinzutretende Zellen, theils aber auch durch das Auswachsen der schon vorhandenen Zellen. Also auch Dippel muss zur Erklärung aller Formen das Auswachsen zu Hilfe nehmen, was nach meiner Ansicht, schon ganz allein die Entstehung des ganzen Gebildes erklärt. — Wie oben mitgetheilt wird, hat ferner Dippel ganz richtig beobachtet, dass die jungen Milchzellen im Urparenchym, resp. im jungen Rindenparenchym entstehen; nichts destoweniger er-