Studien zur Physiologie und Pathologie des Blutes und der Lymphe.

  • Löwit, M.
Date:
1892
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Credit: Studien zur Physiologie und Pathologie des Blutes und der Lymphe. Source: Wellcome Collection.

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    wegungen durch die Hand ausgeführt werden, genügt, um nach und nach die nöthige Menge von Lymphe aus dem Brustgange hervorzutreiben. Eigene Controluntersuchiiogen ergaben, dass die chemische Zusammen- setzung der unter Anwendung dieses Handgritfes ausströmenden Lymphe von jener der spontan ausfliessenden keine wesentliche Verschiedenheit darbietet, sofern man nur zur ATergleichung Proben wählt, die in nicht allzu grossen Zeitabständen von einander gewonnen wurden. Endlich wäre bezüglich der angewendeten Art der Lymphgewinnung beim Kaninchen noch darauf hinzuweisen, dass jene relativ grossen Lymphmengen, welche unmittelbar nach Abnahme der Klemme aus dem eröffneten und durch die Klemme für eine mehr oder minder längere Zeit wieder verschlossenen Brustgange ausfliessen, für die Beurtheiluug der Ausflussgeschwindigkeit der Lymphe nicht verwerthet werden dürfen. Es entsteht nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach während des Ver- schlusses des Brustganges ein gewisser Grad von Lymphstauung in der nächsten Umgebung der Verschlussstelle, die sich namentlich bei ver- mehrter Lymphbildung auch äusserlich durch ampullenförmige Erweiterung der zunächst befindHchen Lymphgelassabschnitte bemerkbar machen kann. In einem Falle konnte sogar eine allmähliche Füllung der vena jugularis externa mit Lymphe constatirt werden. In Folge dieses Umstandes strömt manchmal die Lymphe 1—2 Minuten nach Lösung der Klemme in relativ grossen Mengen und mit grosser Geschwindigkeit aus, worauf sich dann wieder, wenn kein Eingriff stattgefunden hat, annähernd die ursprünglichen Verhältnisse herstellen. Ich lasse daher regelmässig nach Lösung der Klemme die Lymphe einige Minuten abfiiessen, ehe ich sie für die verschiedenen Bestimmungen aufsammle. Dazu kommt noch, dass diese Lymphportioneu oft mit Blut vermengt sind, wodurch eine neue FehlerqueUe für die Bestimmung des Trockenrückstandes gegeben ist. Ich bin nämlich geneigt, jede röthliche (aber nicht die gelbliche) Färbung der Lymphe auf eine Verunreinigung mit Blut zurückzuführen; es galt als Begel, eine solche röthliche oder rothe Lymphe von der chemischen Untersuchung auszuschliessen. Für die Brauchbarkeit der angewandten Art, der Lymphgewinnung verweise ich auf die beigefügten Versuchs- protokolle I und II. II. Die Zahl der Leukocyten beim normalen Kaninchen; Einfluss der Fesselung und Abkühlung auf dieselbe; Leukopenie. Bei der Feststellung der Leukocytenzahl des Kaninchens ist zu be- achten, ob das Thier im gefesselten oder .ungefesselten Zustand unter-