Gehirn und Ruckenmark : Leitfaden fur das Studium der Morphologie und des Faserverlaufs.

  • Villiger, Emil, 1870-1931.
Date:
1910
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Credit: Gehirn und Ruckenmark : Leitfaden fur das Studium der Morphologie und des Faserverlaufs. Source: Wellcome Collection.

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    zwischen denselben befindliche Windungen. Sie werden als Sulci und Gyri digitati extern! bezeichnet. In diese Sulci digitati strahlen eine ganz kurze Strecke wait kleine Zipfel des Giaco- MiNischen Bandes nach vorne aus, wodurch dieser Teil des Limbus mehr oder weniger girlanden- formig erscheint. Das vordere Ende des GiACOMiNischen Bandes ist bis jetzt nicht festgestellt. 5. Uncus s. Gyrus uncinatus. Gyrus intralimbicus — Retzius. Gyrus fasciolaris — Retzius. Der Uncus gyri hippocampi oder der Gyrus uncinatus ist nach den meisten Autoren die urn das vordere Ende der Fissura hippocampi umbiegende Fortsetzung des Gyrus hippo- campi, die sich bis zum Beginn der Fimbria ausdehnt und durch das Uber sie ziehende GiACOMiNische Band in einen vorderen und hinteren Teil zerfallt. Nach Retzius muB die vordere Partie des Uncus morphologisch anderer Art sein wie die hintere; er faBt daher den vorderen Teil als zum Gyrus hippocampi gehorig auf und benennt diesen allein als Gyrus un- cinatus, die hinter dem GiACOMiNischen Band gelegene Region bildet den Gyrus intra- limbicus — Retzius —. Dieser Gyrus intralimbicus erscheint bald als kleine leicht gewolbte Fliiche, bald ist er zu einem oder zu mehreren Hockern ausgebildet und grenzt sich mitunter deutlich von der Fimbria und vom Gyrus dentatus durch eine Furche ab. Die Windung setzt sich eine kurze Strecke weit im Sulcus fimbrio-dentatus nach hinten fort. Weiter hinten tritt dann in demselben Sulcus fimbrio-dentatus wieder ein grauer Strang auf, der sich all- mahlich verdickt, dem Gyrus dentatus angeschlossen liegt oder von ihm durch eine kleine Furche, den Sulcus dentato-fasciolaris, getrennt ist und dann als Gyrus fasciolaris — Retzius — um das Splenium corporis callosi zieht. 6. Die Balkenwindungen s. Gyri Andreae Retzii. Die Balkenwindungen stellen rudimentiire Windungen dar, die als runde oder ovale Hooker an der medialen Fliiche des Gyrus hijjpocampi unter dem Splenium corporis callosi in jenem VVinkel liegen, der vom Gyrus dentatus und vom Gjtus hippocampi gebildet wird. Sie sind nicht konstant, konnen auch nur andeutungsweise vorhanden sein oder bei starkerer Entwicklung einen spiralig ge- wundenen Strang darstellen. ZucKERKANDL bczcichnet sie als Balkenwindungen, undGiA- cdMiNi rechnet sie auf Grund ihres Baues zum Amraonshorn. G. Retzius nennt die Windungen dem Entdecker, seinem Vater Anders Retzius, zu Ehren Gyri Andreae Retzii. (Vgl. Fig. 34). tiberblicken wir nun noch einmal das ganze Hauptgebiet des Riech- hirns (Fig. 36). Wir haben ein peripheres und ein centrales Gebiet unterschieden. Das periphere Gebiet zerfallt in einen vorderen und hinteren Teil, Lobus olfactorius anterior und Lobus olfactorius posterior. Das centrale Gebiet umfaBt ein groBes ringformiges Gebiet der medialen Hemisphacrenflache und zerfallt in den Gyrus fornicatus und den Gyrus dentatus. 3* Fig. 36. Schemntische Darstellung des Rhinencephalongebiets. Gelb: I.obus olfactorius .interior und Gyrus fornicatus. Rot: Lobus olfactorius posterior und Gyrus dentatus.