Beiträge zur Kenntniss der primären Nierentumoren, besonders der Sarcome / Ernst Koch.

Koch, Ernst (Ernst Georg Edwin), 1855-

Date:: 1878

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Credit: Beiträge zur Kenntniss der primären Nierentumoren, besonders der Sarcome / Ernst Koch. Source: Wellcome Collection.

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Die Omentaltumoren wurden leider nicht untersucht. Tel- legen stützt sich nun in seiner Diagnose auf folgendes: 1) Abwesenheit der Alveolen, 2) inniger Zusammenhang zwischen Stroma und Zellen, 3) Entwicklung aus dem interstitiellen Bindegewebe, und 4) das Fehlen von Lymphdrüsenschwellung. Er nennt den Tumor demnach, und nach seiner Beschreibung wohl sachgemäss, ein Medullärsarkom oder lymphade- noides Rundzellensarkom. Auffallend ist aber die Art des Auftretens in Form zahl¬ reicher ungefähr gleich grosser „Knobbels“ in beiden Nieren. Nach der Beschreibung der Nieren musste man ein primä¬ res Sarkom in einem andern Organ voraussetzen, was laut des Sectionsberichtes allerdings nicht vorhanden ist. Jedenfalls sind die beiden Fälle,1 die er als Beleg auffasst, und die dem seinigen auch sehr ähnlich sind, wegen gleichzeitig bestehenden Mediastinalsarkoms als sekundär aufzufassen. Der am sichersten als primäres Sarkom constatirte Fall scheint mir der von Kocher und Langhans2 beschriebene zu sein: Die Niere war 18 Ctm. hoch, 14 breit und 13 dick. Oberfläche flachhöckrig; am untern Ende 3 Pyramiden mit zugehöriger Rinde, aber atrophisch und durch bindegewebige Kapsel von der Geschwulst getrennt. Der Tumor selbst ist durch eine Fortsetzung der Kapsel in zwei ungleiche Knoten getheilt. Gewebe in beiden gleich, mit Höhlen oder hämorrha¬ gischen Infarkten durchsetzt; wo es unverändert ist, besteht es aus einer trüben gelblichen Masse, in Zügen angeordnet, dazwischen transparentes Gewebe, das bei weiterer Degeneration die Höhlen bildete. Mikroskopisch erwies sich die Neubildung als rein aus Zellen bestehend, ohne drüsige Elemente. In dem festen Theile vor¬ wiegend kleine, lymphkörperchengrosse Zellen, bald rund, bald polyedrisch, dicht nebeneinander, fast ohne Intercellularsubstanz. In letzterer stellenweise ein fasriger Bau. In den weichen Partien grosse Vielge¬ staltigkeit der Zellen. Bemerkenswerth einige sehr grosse Zellen, mit wasserhellem Protoplasma, aber dun kl er Begren¬ zung slinie. Die Zellen bald abgeplattet, bald rund, bald birn- oder spindelförmig. Das seltsamste bilden Zellen mit Vacuolen bis 0,06 Ctm. im Durchmesser; ich werde auf dieselben noch später zurückkommen. 1) Johnson, Transact. of path. soc. London 1860 pag. 239. Barker, Transact. of path. soc. Bd. VII pag. 47 (Mediastinaltumoren beschrieben), und Bristowe, ebenda pag. 387 (Herz und Nieren desselben Falles). 2) 1. c.