Die Akromegalie / von Maximilian Sternberg.

  • Sternberg, Maximilian, 1863-
Date:
1897
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Credit: Die Akromegalie / von Maximilian Sternberg. Source: Wellcome Collection.

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    machen und gab hierüber einen höchst sorgfältigen Bericht, in welchem er den Fall für wirkliche Akromegalie erklärte, ebenso in einer zweiten Arbeit [2], in welcher er auf die Uebereinstimmung einer Eeihe von Befunden mit den bei anderen unangezweifelten Akromegaliefällen hinwies. Insbesondere erklärte er den Mangel einer Veränderung der Hypophysis für nebensächlich. Wir kommen im Gap. VIII auf diese Angelegenheit zurück. Durch das Buch von Souza-Leite, welches auch ins Englische über- setzt wurde, ist die Kenntniss der Akromegalie sehr verbreitet und die Krank- heit geradezu populär geworden. Die Literatur ist in den letzten Jahren lawinenartig zu einer fast unübersehbaren Masse angeschwollen. Während 1890 Souza-Leite 38 sichere Fälle zusammenstellte, konnte ein Jahr später Duchesneau in seiner gleichfalls vorzüglichen These 27 neue Fälle aus der Literatur hinzufügen, einen eigenen, sehr sorgfältig beobachteten Fall mit Obductionsbefund (Eenaut) ungerechnet. Eine andere Zusammenstellung der Casuistik von CoUins setzt 1892 die Souza-Leite'sche Zählung bis auf 83 Fälle fort, darunter allerdings einige, die sicher nicht zur Akromegalie gehören. ^) Seitdem ist noch massen- haft Material hinzugekommen, so dass ich bei einer Bearbeitung des Themas im Jahre 1894 auf 130 Fälle verweisen konnte, während mir heute 210 sichere Fälle vorliegen. Aus der Fülle von Namen können wir hier nur einige wenige der grösseren oder wichtigeren Arbeiten nennen. Mehrere haben die Veränderungen einzelner Organsysteme genauer untersucht, so die des Sehorgans (Schultze, Asmus, Hertel, Denti, Uhthoff etc.), die Störungen von Seite des Herzens (Fournier). Andere wiesen auf neue Symptome hin, so Psychosen (Pick), Muskelatrophie (Duchesneau) u. s. w. Im Jahre 1894 habe ich die Frage der Beziehungen zwischen Akro- megalie und Eiesenwuchs wieder aufgenommen und gezeigt, dass die von Langer beschriebenen Eiesenskelette mit Vergrösserung der SeUa turcica typische Fälle von Akromegalie sind, ferner auf ein bisher wenig beachtetes Symptom der Krankheit, die Schmerzen und Parästhesien der Extremitäten, aufmerksam gemacht, die Beziehung der Akromegalie zu den „Crania pro- genea von L. Meyer erörtert und für die Erklärung der Thymushyperplasie einen neuen Gesichtspunkt eingeführt. Gleichzeitig haben auch Brissaud und Meige, sowie Massolongo die Frage des Eiesenwuchses bearbeitet, haben aber beide nach dem falschen Citate von Klebs geglaubt, dass Langer „normale Eiesen mit Vergrösse- rung der Hypophysis gesehen hätte, und daraus die Identität von Eiesen- wuchs und Akromegalie gefolgert. P. Marie [6] hat 1896 die Hand der Akromegalen neuerdings studu-t und nunmehr zwei Typen unterschieden, von denen die eine mehr Verbreiterung (type en large), die andere mehr Verlängerung (type en long) zeigt. Die pathologische Anatomie haben zahlreiche Arbeiten nunmehr auf breitere Basis gestellt. 1) Diese drei Publicationen, von welchen sieh die zwei letzteren gegenseitig ergänzen, enthalten die oft sehr schwer zugängliche Casuistik bis 1891 in ausführlichen Exeerpten, und ihr Studium ist daher für selbstständige Arbeiten auf dem Gebiete der Akromegalie unumgänglich nötliig. Eine gute üebersicht über eine grössere Zahl von Fällen, aber in ganz kurzer, tabellarischer Form, enthalten auch die Arbeiten von Arnold.