Beyträge zur gerichtlichen Arzneykunde / [Joseph Bernt].

Bernt, Johann Josef, 1770-1842

Date:: 1818-1820

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Credit: Beyträge zur gerichtlichen Arzneykunde / [Joseph Bernt]. Source: Wellcome Collection.

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diſch wahnſinnige 40 jährige Frau war aus dem Fenſter des zweyten Geſchoſſes auf die Gaſſe, und eine ſo eben vorüber— gehende Weibsperſon geſtürzt, ohne letztere toͤdtlich zu ver— letzen. Als phyſiſche Urſachen des Wahnſinges entdeckten wir: einen ſehr dicken, compacten Hirnſchädel ohne Diploe, unter dem Spinngewebe an einigen Stellen graugrünlich, an an— deren milchfärbig durchſcheinendes Serum, eine ungewöhnlich verdickte, an der unteren Flache mit eiterähnlichem Schleime überzogene weiche Hirnhaut, in den Hirukammern mehr als gewöhnlich trübes Serum, die Adergeflechte mit kleinen Hydatiden beſetzt, die Hirnſubſtanz derb, die Knorpel der beyden erſten Rippen verknöchert, die Leber ungewöhnlich blaß, die Gallenblaſe mit zahlreichen zerbrechlichen Stein— chen gefüllt, die Galle klebrig wie Eyweiß, die ſämmtlichen Gedärme von Luft ſtark ausgedehnt, bis auf den ſehr verenger— ten Grimm- und Maſtdarm; die traumatiſchen Veränderun— gen aber beſtanden: in einer Zerſchmetterung des Naſen⸗ und Augengrubentheiles des Stirnbeines, (daher die mehr— tägige Blindheit nach dem Sturze,) in einer beträchtlichen Blutanſammlung auf dem Gezelte, in dem Bruche des Bruſt— beines, mehrerer Rippen und des rechten Oberſchenkels, in einer Entzündung der rechten Krümmung des Grimmdarmes und feines Gekröſes (Nro. 78.). c) Ein Schuß durch den Kopf. Eine in der Donau gefundene beyläufig 3ojährige Manns- perſon ſollte der Sage nach erſchlagen ins Waſſer geworfen worden ſeyn. Ein rundes ſchwarzes Loch in der Mitte des Stirnbeins, zahlreiche Knochenſprünge im Hirnfchädel, und eine in der Hirnmaſſe gefundene breit gedrückte bleyerne Kugel be— wieſen, daß der in der Folge bekannt gewordene Geiſteskranke beſtürmt durch gekränkte Liebe und beleidigtes Ehrgefühl ſich am Ufer der Donau ſtehend mittelſt eines Schuſſes getödtet habe (Nro, 56.).