Klinik der Krankheiten des Kehlkopfs und der angrenzenden Organe : mit besonderer Berücksichtigung der laryngoscopischen Technik. Erster Band / von Georg Lewin.

  • Lewin, Georg Richard, 1820-1896.
Date:
1863
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Credit: Klinik der Krankheiten des Kehlkopfs und der angrenzenden Organe : mit besonderer Berücksichtigung der laryngoscopischen Technik. Erster Band / von Georg Lewin. Source: Wellcome Collection.

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    fonners, welcher in einer Kohlenstaubatmosphäre gear- beitet hatte, fand er in der Lunge bedeutende melano- tische Massen, welche nach der genauen Analyse des Professor Lecanu als aus reiner Kohle bestehend ange- sehen werden mussten. Direct in der Fabrik augestellte Untersuchungen überzeugten ihn, dass die hier arbeiten- den Leute schwarze Sputa zu expectoriren pflegten, welche selbst noch viele Monate nach Einstellung solcher Arbei- ten anhielten. Doch die bei der Section aufgefundenen, wenn auch sehr geringen Tuberkeln, so wie gleiche Re- sultate in ähnlichen Sectionen anderer Autoren, brachten Rilliet zu der Ueberzeugung, dass die in die Lungen- bläschen eindringende Kohle einen Theil des Lungen- parenchyms impermeabel mache und so, die Rolle von cruden Tuberkeln spielend, die Hämatose hindere. Mikroskopische Untersuchungen, welche diese Ansicht unterstützten, lieferte der Anatom Bourgery in einem der Akademie ebenfalls überreichten Werkchen.*) Er fand die schwarze Masse ganz analog mit dem Nieder- schlag, welcher sich an Schornsteinwänden absetzte. Die ausführlichste Arbeit über die schwarzen Massen in den Lungen verdanken wir Nat. Guillot, der drei grössere Artikel im Jahre 1845 in den Archives generales de Medecme (Tom. VII) erscheinen liess. Doch interessirt uns diese tüchtige Arbeit weniger, weil seine Beobach- tungen sich auf solche ältere Männer bezogen, welche nie eine längere Beschäftigung in einer Kohlenstaub- atmosphäre gehabt hatten. Guillot’s Untersuchungen bezogen sich blos auf die melanotische Färbung der Lun- gen älterer Leute, welche aus inneren Ursachen ent- standen. Während, wie die gegebene Uebersicht nachweist, der grössere Theil französischer Autoren wenig der An- sicht war, dass der Kohlenstaub inhalirt werde und so sich in den Lungen wiederfinde und hier Veränderungen des Parenchyms bewirke, gewann in England, dem Lande der Kohlenbergwerke, diese Frage eine andere Gestalt. Man hielt den schwarzen Stoff in den Lungen für den durch Einathmcn von Kohlen- und Oeldunst inhalir- ten Kohlenstoff, welcher sich hier anhäufe und in höherm Grade eine schwarze Infiltration — Anthrakosis — be- *) Arch. gin. IV. Ser. T. VII. S. 11.