Kritische Untersuchungen über die Diagnose der Haematocele retrouterina : angeknüpft an einen Fall von Uterus und Vagina duplex mit Atresie und Verhaltung des Menstrualblutes der rechten Hälfte / von K. Schroeder.

  • Schroeder, Karl Ludwig Ernst, 1838-1887.
Date:
1866
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Credit: Kritische Untersuchungen über die Diagnose der Haematocele retrouterina : angeknüpft an einen Fall von Uterus und Vagina duplex mit Atresie und Verhaltung des Menstrualblutes der rechten Hälfte / von K. Schroeder. Source: Wellcome Collection.

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    hier die Wehenthätigkeit in beiden Hälften ganz selbstständig, wie dies namentlich die Beobachtungen von Geiss und Arnoldi ^ darthun. Im ersten Falle zog sich das eine Horn des Uterus j bicornis unicoUis kräftig, das andere langsam zusammen, im zweiten Falle dehnte sich die eine Höhle aus, während sich die> andere zusammenzog. Aus diesen wichtigen Thatsachen wird es in hohem Grade-1 wahrscheinlich, dass jedes Horn der Gebärmutter bei'l Uterus duplex und Uterus bicornis unicoUis sein eigenesJ Bewegungs-Centrum besitze. Diese Beobachtung ist wohl physiologisch eben so schwierig, i zu erklären, als die Menstruation aus beiden Hälften zu verschie- denen Zeiten. Unser Fall lässt kaum eine andere Erklärung zu. Wir haben die Patientin, obgleich sie sehr bald genesen war, uraii ebeti den Eintritt der Menses genau beobachten zu können, nochli 6 Wochen nach der Operation in der Klinik behalten, ohne dass sich bis dahin die Menses gezeigt hätten. Ein längerer Aufent- halt war, da sie sich vollständig gesund fühlte, nicht zu erreichen. Eine auffallende Entwickeluug des Körpers und besonders ' des Gesichts in die Breite (s. Kussmaul a. a. 0. 183) war auch bei der M. nicht zu verkennen. Was die anatomischen Verhältnisse in unserm Fall anbe- langt, so sind dieselben, obgleich glücklicherweise durch die Section nicht constatirt, doch ziemlich klar. Wenn man es auch,, j so lange der rechte Uterus nicht entleert war, unentschieden I lassen musste, ob der Uterus mehr ein bicornis oder mehr ein septus sei, so Hess die spätere Untersuchung über die Bicornität keinen Zweifel. Die meiste Aehnlichkeit hat unser Fall jeden falls mit dem von Beronius. Wie die Tube der rechten Seite sich verhielt, hat sich nicht constatiren lassen, da es anfänglich dringend geboten schien, zum Zweck der Palpation keinen stär- keren Druck auf einen etwaigen Tumor der Tube auszuüben. Später war durch die Palpation rechts von der rechten Hälfte mit Bestimmtheit kein Tumor mehr nachzuweisen. Möglich ist. dass Undurchgängigkeit des Ostium uterinum der Tube zum gün- stigen Ausgang des Falles mit beigetragen hat. Der Ausgang in Peritonitis nach der Entleerung und zwar meist durch Ruptur der ausgedehnten Tube ist auch bei einfacher Haematometra ein ganz auffallend häufiger. Das Verhalten des Cervix der fehler- haft gebildeten Seite war in unserm Fall ganz f-o wie bei Beronius,