Ueber die sogenannte Muttertrompeten-Schwangerschaft (graviditas tubaria) nebst Beschreibung eines in Breslau beobachteten und abgebildeten Falles : als Einladungs-Programm zu der an der Königl. medizinisch-chirurgischen Lehranstalt in Breslau am 5ten September 1834 Vormittags um 10 Uhr in dem grossen anatomischen Lehrsaale stattfindenden öffentlichen Prüfung / von August Burchard.

  • Burchard, August.
Date:
[1834]
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Credit: Ueber die sogenannte Muttertrompeten-Schwangerschaft (graviditas tubaria) nebst Beschreibung eines in Breslau beobachteten und abgebildeten Falles : als Einladungs-Programm zu der an der Königl. medizinisch-chirurgischen Lehranstalt in Breslau am 5ten September 1834 Vormittags um 10 Uhr in dem grossen anatomischen Lehrsaale stattfindenden öffentlichen Prüfung / von August Burchard. Source: Wellcome Collection.

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    3« ben erhebtichften unb folgereichften pathologifthen ©reigniffen ber Sejmals Sphäre, unb naments lid) ber Functionen ber £>rgane be§ ©efthlechtS = Apparates, gehört biejenige Schwangerfthaft, w>etd>c außerhalb ber 4?<tyle ber ©ebärmutter Statt ftnbet. £>iefe ©rftheinung, wiewohl fte in ben weiften Fällen ben Untergang ber SJtutter unb ib>rer 2ei= beSfrucfft jur Folge ju haben ftheint, fommt nicht fo feiten oor, als man gemeiniglich glaubt 5 unb fürs wahr, betrachtet man ben organifthen S5au biefer Steile, if>re ßage ju einanber, bie Spontanität ihrer im SeugungSact fid) entgegenfommenben Verrichtungen, ju einem unb bemfelben Bwecfe; — fo Eann man ftö) ber Verwunberung nid)t enthalten, baß Srrungen ber Slatur, in benen auf fo oiel 3u= fä'tligfeiten beruhenben Functionen ber ^Befruchtung, ©mpfängniß unb Schwängerung, nicht bei 2öei= tem noch häufiger Statt hüben. „Sie mehrften Verrichtungen fagf &©. SSalter *) „bie in bem menfthlichen Körper, als in einer fo fehr jufammengefe|ten SOJafdjtne gefthehen, ftnb ©eheimniffe, unb alles, was wir audh nur leibliches baoon wiffen, hüben mir einer heutigen Äennfniß'bery.£heile unferS iborperS ju banfen. SDie wunberbarfte ^Begebenheit, bie man ftd) benfen fann, ift mohl unftreitig bie ©ntftehung beS SÖtenfthen 5 reicht feine Äenntniß ber Shßde beS menfthlichen ÄörperS §u. ©inen einzigen SKenfthen §u feiner ©jciftenj h^^orjurufen, werben bie ©eburtStheile oon jwei »erfthiebenen SJtenfthen erforbert, unb wenn wir biefe auch noch fo oollfommen f ernten, fo fteht man hoch nicht ben wahren ©runb ein, wie ber SOZenfth entfteht. SBenn gleich bem menfthlichen Auge bie froftlofe Ferne entfthwinbet, in weither baS 3iel menfd)- lidjen ForfthenS fteht, fo ahnbet eS bott) bie Hoffnung einer Annäherung an bie geheime SGßerfftatt ber unerforfd)lidhen Statur. Unb wenn Sahrhunberte fruchtlos baran gearbeitet hätten, fo muß auch bie wenige Ausbeute fthon ein Anrecht oerfprechen, unb ben 0£eij um fo h^her fteigern, je flarer eS ber *) ©cfditdite einer grau, bie in ihrem Unterleibe ein »erhärtetes Äinb 22 3aj)t getragen bat. Berlin 1778.