Grundzüge der Arzneimittellehre.

  • Binz, Carl, 1832-1913.
Date:
1881
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Credit: Grundzüge der Arzneimittellehre. Source: Wellcome Collection.

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    dationsproductc zuweilen olivengrün gefärbt; es ist das Hydrochino-n (C6H602). — Im Thierkörper verbindet sich die Carbolsäure mit Sulfaten zu gepaart-schwefelsauren, d. i. phenolschwefelsauren Salzen. Diese sind nicht giftig. Absichtliche Einfuhr von indifferenten Sulfaten, z. B. von Glaubersalz, verhindert demnach die Vergiftung durch die- jenigen Mengen von Carbolsäure. wie sie in der chirur- gischen Praxis zur äussern Verwendung kommen (Baumann). Unter gewöhnlichen Umständen ist die Quantität der Sul- fate, welche im Organismus kreisen, dafür zu gering. — Säuert man gewöhnlichen Harn mit Essigsäure stark an und fügt Chlorbaryum hinzu, so entsteht milchige Trü- bung; Carbolharn zeigt bei der nämlichen Behandlung wegen der Bindung der Sulfate durch die Carbolsäure diese Trübung kaum (Sonnenburg). Anwendung: 1) Aeusserlich als Desinficiens und An- tisepticum bei den mannigfachsten Indicationen. 2) Zur Inhalation bei colliquativen Zuständen der Lunge. 3) Ge- gen abnorme Zersetzung des Mageninhaltes (hier besonders in der complicirten Form des Kreosot). 4) Bei Infections- krankheiten. 5) In einzelnen Fällen von Diabetes mellitus (Ebstein) und insipidus (Biermer). 6) Gegen chronische Hautkrankheiten, innerlich und äusserlich. 7) Als paren- chymatöse Injection gegen die Entzündung der Gelenke, des perivasculären Bindegewebes und der Lymphdrüsen, und bei Hydrocele (Hüter). Die Carbolsäure wirkt hier auch beruhigend auf die Nerven. Dasselbe thut sie ört- lich angewandt bei sonstigen peripheren Reizungen, z. B. im Pruritus, in der Zahncaries. Aeusserlich in Wasser, Weingeist, fettem Oel oder Glycerin, von 0,1—10,0 auf 100,0. — Als Inhalation (Leyden) zu 2,0—4,0 auf 100,0 Wasser, wegen des unan- genehmen Geschmacks in Aq. Menthae oder ähnlichem. —