Zur Frage der Erythropsie Aphakischer / von O. Purtscher.

  • Purtscher, O.
Date:
[1883]
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Credit: Zur Frage der Erythropsie Aphakischer / von O. Purtscher. Source: Wellcome Collection.

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    Apparat. Sie ist theils direct, theils indirect abhängig von ncr\öseii Einflüssen. Für's Erste ist wohl sicher anzunehmen, dass eine Retina, die hinge vor grellen Lichteindrücken durch die sie deckende Cata- ract geschützt war, nach Entfernung des trüben Hindernisses sich in einem Zustande weit grösserer Reizbarkeit befinden dürfte. Um so grösser wird aber auch ihre Disposition zu Er- müdung sein. Es würde sich für unsere Fälle nur um Er- reichung eines gewissen Grades von Ermüdung handeln. Nun lässt sich aber doch nicht verkennen, dass in manchen unserer Fälle entschieden Congestion, Erhitzung, allgemeine Ermüdung oder auch psychische Reize (Dimmbe's Fall) zu Grunde lagen. Es scheint mir von vornherein einleuchtend, dass z. B. greller Licht- reiz, Congestion zum Kopfe (resp. Auge), Druck auf das Auge, alle Einflüsse überhaupt, die Reizung oder Depression des Nervensystems zur Folge haben, somatische und psychische Einflüsse der verschiedensten Art auf eine ohnedies abnorm reizbare, leicht ermüdende Retina so einwirken können, dass momentan jener von uns oben supponirte Zustand von Torpor für Farben — wenn es mir er- laubt ist, mich so auszudrücken — und zwar für die brechbareren Strahlen erreicht wird und Rothsehen eintritt.1 Ich finde nichts einer solchen Auffassung Widersprechendes im Auf- treten von Rothsehen frühmorgens beim Erwachen. Da wir schon von der Ansicht ausgehen, dass keineswegs aus- schliesslich Ermüdung der Retina durch Lichteindrücke es sein müsse, welche sie in diesen Zustand versetzen könne, sondern auch die ver- schiedensten nervösen Einflüsse allgemeiner Natur einen solchen Zustand der Erschöpfung im Gefolge haben können, so scheint es uns nicht un- denkbar, dass schon ein vielleicht ungewöhnlich heller Lichteinfall beim Oeffnen der Lider beim Erwachen hinreichen könnte, bei schon bestehender nervöser Ermüdung das Maass der Erschöpfung voll zu machen. Noch weniger scheint uns das Auftreten von Erythropsie zu andern Tageszeiten befremdend, wenn auch die Bedingungen nach unsern Voraus- setzungen abends die günstigsten sein müssen. Nun aber noch ein Moment, das eine wichtige Rolle spielen konnte. Wir haben oben hingewiesen, dass ein Colobom ein begünstigendes Moment sein müsse durch die damit verbundene stärkere Betheiligung der peripheren 1 Es scheint mir um so wahrscheinlicher, dass die genannten Einflüsse in ge- dachter Weise auf die Sehelemente einwirken können, wenn ich mich an Fälle retinaler Asthenopie in Folge von Allgemeinleiden bei normaler oder Hbernormaler Sehschärfe and normaler Refraction und Accommodation erinnere