Volume 1

Klinik der Brustkrankheiten / von Hermann Lebert.

Date:
1874
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Klinik der Brustkrankheiten / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    197/860
    Tn Breslau wie in Zürich bilden die Kehlkopfkatarrhe ungefähr ' 6 der Athmungskatarrhe, ein Verhältniss, welches sich trotz häufiger ehrlicher Schwankungen in der allgemeinen Häufigkeit der ßespi- ationskatarrhe, gewöhnlich wiederfindet. Das Ueberwiegende der weiblichen Erkrankungen an Kehlkopfkatarrhen in der Breslauer Klinik ist ein zufälliges, da in der viel grösseren und inaassgebenderen Zahl der poliklinischen Kehlkopfkatarrhe sich unser gewöhnliches Durch- schnittsverhältniss der etwas überwiegenden Häufigkeit männlicher Erkrankungen zeigt. Da auch in der Breslauer stabilen Klinik Kinder sehr wenig vertreten sind, findet sich, wie in Zürich, die grösste Häu- figkeit zwischen 15 und 30 Jahren, ungefähr ®/4, dann bis zum 45. noch l/<- Nach dieser Zeit wird essentieller acuter Kehlkopf- katarrh auch in Breslau selten. Das Verhältniss der Trimester ist von dem Züricher etwas verschieden: 1. Trimester = 28,6°/o, 2. = 33.a°/o, 3. = 9,6°/o, 4. = 28,6°/o- Das zweite Trimester zeigt also liier das Maximum, die erste .Jahreshälfte bietet etwa 62°/o, die zweite 38°/o. Das Sommerminimum ist für Breslau viel bedeutender, sowohl im Ganzen, wie für die einzelnen Monate, als für Zürich. Wie dort ist auch in Breslau der November noch relativ günstig, Oktober und Dezember zeigen höhere Zahlen. Bei dem Kulminiren in den ersten vier Monaten sind besonders März und April sehr stark vertreten. Aber bereits in der zweiten Hälfte des Frühlings gestalten sich die Verhältnisse günstiger. Hiermit stimmt das kältere erste Frühjahr Breslaus überein, während im Sommer die weniger bedeutenden Tem- peratursprünge durch Ausfall der Einwirkungen bedeutenden Schnee- fälls in den Alpen mit der Schweiz verglichen , das Minimum des dritten Trimesters viel bestimmter hervortreten lassen. Auch der rauhere und frühere Herbst in Breslau giebt dem vierten Trimester eine grössere Häufigkeit, als in Zürich. In der Breslauer Poliklinik bilden die acuten Kehlkopfkatarrhe 15°/o aller respiratorischen. Dieses Verhältniss steigt auf 17 wenn mau die chronische essentielle Laryngitis mit einrechnet. Die Durchschnittshäufigkeit von */« findet sich auch hier ziemlich wieder. Lin merkliches Prädominireu des männlichen Geschlechtes zeigt sich nicht. Die Häufigkeit der Laryngo-Katarrhe in den einzelnen Jahren schwankt fast in dem Verhältniss von 1 : 2. Die Altersverhältnisse sind hier viel maassgebender, als für unsere beiden stabilen Kliniken. Vom 1. bis 10. J. haben wir schon, all- mälig steigend, lja sämmtlicher acuten Kehlkopfkatarrhe. Vom 11. bis 15. finden wir eine noch raschere Zunahme: ljt aller Fälle, so dass bis zum zurückgelegten 15. J. sich 24°/o der Gesammtzahl finden, ein Beweis, zu welchen Irrthiimern ausschliessliche Hospitalstatistik führen kann. Diese 24°/o sind wahrscheinlich noch zu niedrig gegriffen,