Volume 1

Klinik der Brustkrankheiten / von Hermann Lebert.

Date:
1874
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Credit: Klinik der Brustkrankheiten / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.

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    dicke darboten. Die grösseren Zweige waren bohl, die kleineren solid, die kleinsten fadenförmig, die ersteren partiell ansgebuchtet und Loft eiuschliessend ; die Röhrenwände aus feingestreiftem Fibrin, an ihnen sassen Eiterkörper und Epithelzellen. Die chemische Unter- suchung wies ausserdem noch Chondrin und Glutin nach. Diese Gerinnungen wurden 3 Tage lang ausgeworfen und stammten von den feinsten Bronchien bis hinauf zu denen des 3. und 4. Grades; sie konnten denselben nicht fest angehaftet haben , da sie leicht ex- pectorirt wurden, und wegen ihrer grossen Menge konnten sie auch nicht alle gleichzeitig entstanden sein. — Die Section zeigte doppel- seitige Pneumonie; Kehlkopf und Trachea frei von Membranen, ebenso alle Bronchien der nicht entzündeten Lungentheile, die Schleimhaut jedoch stark geröthet, hie und da mit einem flockigen Exsudatanflug. Im Kehlkopf fand sich ein lockeres Gerinnsel aus einem Bronchus zweiter Ordnung, welches mechanisch den Suffocationstod herbeige- führt hatte. In der Niere alte und frische Faserstoffgeriunungeu. 3. Hierher gehört auch der von Barth und mir beobachtete Fall. Barth, Bulletins de la Soc. anat. T. XXVII. p. 103. Lebert, Anatomie pathologicpie, 2 Vol. in folio. Paris 1854—62. T. I. p. 54. PI. II. iig. 17—1!). Dieser betrifft eine Kranke, bei welcher Barth deutlich eine Pleuropneumonie erkannt hatte. Die Athemnoth war jedoch grösser, als dies die auscultatorischen Erscheinungen sonst anzuzeigen schienen. Das sehr feinblasige Knistern an der Stelle der Dämpfung war von äusserster Trockenheit. Nach mündlichen Mit- theilungen von Barth konnte über die pneumonische Natur dieser Erkrankung kein Zweifel bleiben. Die mir mitgetheilte, von mir beschriebene pseudomembranöse Bildung war nach grosser Athem- noth und sehr angestrengter, mühsamer Expectoration ausgehustet worden. Die fibrinösen Röhren sind sehr zahlreich getheilt und kommen offenbar aus den kleinern Bronchien, und zwar aus einem Bronchial- aste mit seinen sämmtlichen Verzweigungen. Die grössten Röhren hatten den Umfang einer gewöhnlichen Schreibfeder und gingen allmälig unter successiver Theilung in viele sehr feine, fast capilläre Fädchen über. Die mikroskopische Untersuchung zeigt als Haupt- bestandtheil streifig körnigen Faserstoff, welcher viele Eiterzellen und wenige Epithelieu einschliesst. Die feinen Streifen des Faserstoffs sind sehr deutlich, sehr fein mit scharfen Contouren, theils parallel, theils divergirend. Die Farbe der Membranen ist fast milchweiss, nur die grösseren Röhren sind hohl, in den kleinsten capillareu Röhren lässt sich aber keine kanalartige Höhle mehr nackweisen. Wenn man daher auch die von uns selbst ausgesprochenen Zwei- fel über einige der hierher gehörigen Fälle theilt, so kann doch nach