Wie ist die Entwickelung der Kurzsichtkeit zu verhüten? / von Professor Dr. Nagel.

  • Nagel, Albrecht, 1833-1895.
Date:
[1885]
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Credit: Wie ist die Entwickelung der Kurzsichtkeit zu verhüten? / von Professor Dr. Nagel. Source: Wellcome Collection.

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    ßefonkre Beilage <&taai&%tiftti$aä fite 2öitrttcmBei4^ M 6* .Stuttgart, ben 13. Mai 1885. 3nfeoIt: SQßie ift bie ©ntroidelung ber ßuräfidjtigfeit ju »erljüten? SBon Sßrofeffor :Dr. ÜJagel in Bübingen. @. 81. IDte iß Mc (Enturidtehmtj i)er Äur^djitglieit »erlitten? SSon ?ßrofeffor Dr. -Waget in Bübingen.*) igodigeeljrte 2(nwefenbe! ©er ©egenftanb, melden mein Vortrag 6et;ans tbelit foll, fdjeint mir für wette Greife ber äufmerfamfeit mürbig ju fein. ©afc bie ÄurjjW&tigfett ein liebet ift, werben Sßenige beftretten; baf* fie, luenn fie i)of)en ©rabes ift, ein großes Hebel ift, ben ßkunb ju mannen anbeten •fdaueren Seiben legt, ift weniger bem großen ^ubtifum, um fo genauer ben : Stedten befannt. Stöer aud) ber Saie weif?, bafc bie ßuräftcfjttgfett oft ben ein= 'fdmeibenbften (Sinftuf; auf bas Seben be§ ©ingetnen üben fann, insbefonbere auf bie 2ßaI;I bes S3eruf3, bie sDcöglid;feit benfelben §u verfolgen, ein üorge^ iftecftes £ebens§iet ju erreidjen. ©ie är§tlidje Äunft uermag gegen bie te^fic^ itigfeit, wenn fie einmal ausgebilbet ift, wenig ober nidjts; aber iljre @ntwicfe= lang fann in fel)r uieten Ratten nerfyütet werben burdj geeignete, ju rechter 3eit .ergriffene ^Jlafjregetn. ©a ber $ef)ler faft ftets in >er $ugenb, in ber Sßeriobe bes £emen§ unb ©djutbefudjes langfam unb altmäljtid) entfielt burd) bie 2luf= ■ gaben, weldje ber Unterricht unb bie @r§iel£)ung bem ©etjorgane ftellt, ift es ©adje ber ©djule, ber Sefjrer, ber ©Item, ber ©ntroidelung bes $ef)lers ent= gegenjutreten. ©atjer ift es benn wotjl wünfdienswertt), bafi eine grünblidje Äcnntni§ jenes fo Ijäufigen 2tugenfefjlerS, feiner tlrfadjen, unb ber -äJiittet, 'feiner Gntwicfetung oorpbeugen, mögltcfjft weite Verbreitung gewinne, ^ieju wünfd)e idj, ber id) tägtid) bie übten folgen ungenügenben 23erftänbniffes unb üerfet;rten iganbetns nor 2tugen r)abe, in Syrern Greife etwas beizutragen unb wage es, mir 3$r ^ntereffe bafür ju erbitten. SBerfetsen wir uns in eine unferer fjöljeren ©ernten unb r-erfolgen bie eiu= jelnen Staffen, oon ben unteren §u ben oberen auffteigenb. ©ie jüngften ©djüter ber Gtementarftaffen, bie nod) nidit lefen unb fdjreiben fönnen, fetjen mit fette= nen 2lusnaf)men -oortrefftid), tjaben eine r-ollfommen gute ©etjfdjärfe unb <2et)weite. SDkn fann Staffen r>on 60 ©gittern burdjmuftern, otjne ein ein= $iges furjftdjtiges ®inb jit finben, unb finbet fid) einmal ein foldjes, fo geigt bie Unterfudmng meiftens, ba§ bie Äur§fid)tigfeit bie $olge einer beutttdjen inneren ßrfranfung bes 2lugcs ift. ©iefe gang fettene 2lrt r-on IhirjfidjHgfeit bürfen wir au^er 3(d)t laffen. Uns interefftren ptnäd;ft bie ©d)idfale, wetd)e bie Stugen ber ßinber er« •fatjren, wetdje beim beginne itjrer ©dmltaufbalm üollfontmeu normatfid)tig ;waren. SBerfen wir einen Slicf auf bie jungen Slbcfdjüfceu, n)ät;renb fie bie *) SSorttag, gehalten in ^Reutlingen am 7. Sß'niav 1885.