Die medicinische Diagnostik und Semiotik, oder, Die Lehre von der Erforschung und der Bedeutung der Krankheitserscheinungen bei den innern Krankheiten des Menschen / bearbeitet von A. Moser.

  • Moser, Adolphus, 1810-
Date:
1845
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Credit: Die medicinische Diagnostik und Semiotik, oder, Die Lehre von der Erforschung und der Bedeutung der Krankheitserscheinungen bei den innern Krankheiten des Menschen / bearbeitet von A. Moser. Source: Wellcome Collection.

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    Brusthälfte, welche die Bewegungen derselben schmerzhaft oder unmöglich machen. Auch bei Leber- und Milzentzündungen oder anderweitigen Leiden des einen Hypochondrium wird es wahrgenommen. Das tiefe Athmen, Respiratio profunda, zeichnet sich da- durch aus, dass die Inspiration sehr vollständig ist, die Luft tief in die Lungen herabgeht; ' mit der starken Inspiration ver- eint, kommt sie normal von Zeit zu Zeit, namentlich im Schlaf, nach der Mahlzeit vor; andauernd und krankhaft findet man sie bei Compression der Lunge, beim Asthma, beim Hirndruck, sie ist dann aber zugleich langsam, selten und mit Anstrengung. Das hohe Athmen, Resp. sublimis, zeichnet sich dadurch aus, dass vorzüglich der obere Theil der Brust bei dem Athmen be- wegt wird, und zeigt, dass der untere Theil der Lunge leidend ist; erscheint sie entweder mit der kräftigen Respiration, oder mit der kleinen Respiration vereint, in welchem letzteren Fall sie als Respiratio superficialis bezeichnet wird, so ist sie stets ein sehr übles Zeichen, deutet auf bedeutende Respirationsbe- schwerden, welche besonders im letzteren Falle in schmerzhaften Zuständen bestehen. Das Halsathmen mit heftigen Bewe- gungen der Halsmuskeln, besonders der Scaleni, und starken Bewegungen des Kehlkopfes, zeigt einen hohen Grad von Re- spirationsbeschwerden an, die ihren Sitz in den Brust- und Halsorganen haben können. Die Respiratio cephalica, mit Zu- rückwerfen des Kopfes, deutet ebenfalls auf hohen Grad von Dyspnoe, die ihren Grund in Halsleiden hat. §. 153. Der Zeit und dem Rhythmus nach unterschei- det man: Die häufige Respiration, Respiratio f'requens, wenn die Zahl der Athemzüge in einer bestimmten Zeit ver- mehrt ist. Sie zeigt sich bei allen Zuständen, bei deaen die Circulation des Blutes beschleunigt ist, die Aufnahme einer ge- hörigen Menge Luft in die Lungen bei jedem einzelnen Athem- züge vermindert, oder die Luft selbst an Sauerstoff ärmer ist. Diesem entgegengesetzt ist die seltne, sparsame Respi- ration, Respiratio rara; wenn diese zugleich gross, tief und kräftig ist, so zeigt sie auf Integrität der Respirations- organe; ist sie jedoch mit einer auffallenden Hebung der Brust verbunden, dann deutet sie auf Kräftemangel; eine zugleich schwache und kleine auf Ohnmacht, Krämpfe; eine seltne, tiefe und zugleich röchelnde deutet auf Hirndruck. 7*