Die umbildung der chromolithographie : photolithographischer vier-und menrfarbendruck auf stein, zink und aluminium / von Th. Kirsten.

  • Kirsten, Theodor.
Date:
1913
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Credit: Die umbildung der chromolithographie : photolithographischer vier-und menrfarbendruck auf stein, zink und aluminium / von Th. Kirsten. Source: Wellcome Collection.

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    Auf den Stein oder die Platte aufgewalzt, trodknet und fertigt (ich diefe Farbe fehr fchnell, an das Tageslicht gebracht, geht diefer be- gonnene Härteprozeß in erhöhterem Maße weiter vor fich, fo daß eine foldie im Entwicklungsftadium fich befindliche Steinkopie in be- zug auf eine fich ftändig fteigernde Widerftandsfähigkeit nichts zu wiinfchen übrig läßt. Gerade diefe Farbeigenfchaften laßen die Möglichkeit ausgiebigfter Korrekturen und Richtigftellen falfcher Raftertönungen zu. Selbft der kleinfte Rafterpunkt leiftet den größten Widerftand gegen mechanifchen Drude und Reibung als auch gegen Hit^e und verliert mit Zunahme diefer letjteren fchwerer an Farbe und Deckkraft, als wie gewünfeht nur an Größe. Auch in den Schatten- partien entwidceln fich die kleinften Punkte rein und fcharf offen, es ift jedes Verfchmieren vollftändig ausgefchloften. Vor dem Gebrauch, fpeziell nach längerem Paufieren, ift es zweck- mäßig, mit einem dünnen Stäbchen die Farbe umzurühren und durch- zufchütteln, damit der Aufguß in der richtigen Zufammenfefiung ftets gleichmäßig ausfällt. Auf die belichtete Platte wird nur foviel vorfidhtig aufgegoften, daß nachgerade bei der gelben Raum- beleuchtung ein mäßig mittelftarker grauer Grund refultiert. An Hand eines mit Terpentin wenig angefeuchteten Wattebaufches wird nun zuerft der Aufguß über den ganzen Stein fchnell verteilt — bei zu großer Farbzufuhr oder zu dicker und dunkler Farbe kann fchnell mit reiner Watte der Überfchuß fortgeholt werden —, worauf ohne Aufenthalt das Ganze mit einer fehlerfreien Leimwalze gleich- mäßig verwalzt werden kann, ohne Schwierigkeiten zu bieten. Jetzt wartet man bis zirka 1 Minute, dabei mit einem Finger am Rand den Stein befühlend, ob die Schicht trocknet und nur noch eine ganz fchwach bemerkbare Klebkraft beflißt. Ift letztere noch zu groß, muß noch etwas gewartet werden und eine höhere Temperatur Hand in Hand gehen; tritt aber auch dabei der gewünfehte Härtegrad nicht ein, fo kann der Farbe etwas aus der Begleitfarbflafche A zugefügt werden. Wird dagegen die Farbe zu fchnell trocken und verwalzt fich dadurch mangelhaft und nicht glatt, fo fetzt man etwas aus der Begleitfarbflafche B zu. Zeigt fich in dem einen Fall die Farbe fchon von vornherein zu hart, fo ift die Entwicklung eine fhwerere, bleibt diefelbe dagegen zu weich, fo kann der Kopie nicht die Schärfe geboten werden, welche für farbige Zwecke fehr oft vonnöten ift, oder fie reißt gar teilweife vom Stein. In dem richtigen Mifchungs- verhältnis der Farbe, wie folche fabrikmäßig geliefert wird, welches aber während des Gebrauches bei mangelndem Schütteln und Umrühren doch einmal geftört werden könnte — liegt der wefentlichfte Kardinalpunkt der direkten Stein- oder Zink- kopie und ihrer mannigfaltigen, lukrativen Ausnutzung. Nun wandert der Stein bei Tageslicht unter einen kräftigen Waflerftrahl — nicht Braufe — und wird derfelbe fchnell und gleich- mäßig an Hand eines aufgefteckten kurzen Gummifchlauchs über- fpült. Anfangs ftößt das Waller ab, was aber nach 1 2 Minute nach- läßt, dabei zeigt fich ein matter Schein der Kopie, was daher kommt,