Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : eine klinische Studie / von Max. Bresgen.

  • Bresgen, Maximilian, 1850-1918.
Date:
1881
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Credit: Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : eine klinische Studie / von Max. Bresgen. Source: Wellcome Collection.

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    Kuppe eines Fingers in die Nase einführen, was übrigens voll- kommen zum Ziele führt. Die so häufig, besonders bei Kindern, vorkommenden spontanen Nasenblutungen vermag ich in den meisten Fällen schon durch einige Einblasungen von Argent. nitr. Nr. I zu beseitigen. Je jünger das Kind, mit einer desto geringeren Ouantität des Pulvers muss man die Einblasungen beginnen. Selten ist es mir nöthig geworden, in derartigen Fällen von der Galvanokaustik Gebrauch zu machen. Kindern, Luetischen und Skrophulösen, sowie überhaupt herabgekommenen Individuen verordne ich neben der bisher erörterten Behandlung noch Leberthran (täglich 1—3 Esslöffel) oder Milch. *) Die letztere muss aber von durchaus guter Qualität sein und alsdann täglich in einer Menge von 1—2 Litern oder auch mehr getrunken werden. Es ist sehr wesentlich bei der Behandlung des chronischen Nasenkatarrhes, besonders wenn derselbe ein hochgradiger von langem Bestände ist, auf die Hebung des Ernährungszustandes, der meist sehr gelitten hat, ernstlich bedacht zu sein. Wird das Aussehen des Kranken nach Milderung der Absonderung und besonders auch des Fötor ohnehin schon ein besseres, so wirkt Leberthran und Milch doch ganz energisch fördernd mit. Die Rothe der äusseren Nase erfordert zu ihrer Beseiti- gung oder Verringerung ganz besondere Aufmerksamkeit. Die oft leichten Schwellungen innerhalb der oberen Nase, die jenem die Eitelkeit verletzenden Symptome höchst wahrscheinlich zu Grunde liegen, verlangen bezüglich der Quantität und Qualität des einzublasenden Argent. nitr. Pulvers grosse Vorsicht: ich wende nur kleine Dosen des schwächsten Pulvers an und mache meist Pausen von 4—6 Tagen im Anfang. Manchmal verringert sich die Rothe schon nach der ersten Einblasung ganz deutlich. Gelingt es wirklich, dieselbe auf ein Minimum zu reduziren, so darf man doch nicht versäumen, den Kranken darauf auf- merksam zu machen, dass das Uebel schon bei geringer Schwellung innerhalb der Nase wiederkehren würde. Es ist also nothwendig, dass sich solche Kranke bei Wiederkehr des lästigen Symptomes sofort wieder vorstellen. ') Es kommt nicht selten vor, dass Milch in grösserer Quantität und lange genossen, nicht gut vertragen wird. Vortheilhaft erweist sich manchmal in solchen Fällen eine Vermischung der Milch mit Kognak.