Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : eine klinische Studie / von Max. Bresgen.

  • Bresgen, Maximilian, 1850-1918.
Date:
1881
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Credit: Der chronische Nasen- und Rachen-Katarrh : eine klinische Studie / von Max. Bresgen. Source: Wellcome Collection.

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    gebrauchen. Man kann ja sehr leicht auf künstlichem Wege eine ähnliche Situation schaffen. Athme man nur einmal eine Stunde lane durch den Mund, so wird man eine auffallende Wärme in der Nasenhöhle verspüren und gleichzeitig auch bei Herstellung der Nasenathmung die Bemerkung machen, dass der Nasenluftweg nicht mehr so weit ist, wie vor dem Experimente. Natürlich stellt sich in solchem Falle die Norm sehr rasch wieder her. Dadurch, dass die Nase nicht ausgelüftet wird, erhöht sich ihre Temperatur, und i n F o 1 g e h i e r v o n tritt eine Erschlaffung der Schleimhaut und der Gefässwände in deren Gefolge ein. In der That habe ich bei den bezeichneten Hypertrophien stets auch einen chronischen Nasenkatarrh höheren oder niederen Grades vorgefunden, und er mag auch seinen Theil zur Ent- wickelung des stets vorhandenen chronischen Rachenkatarrhes beitragen. Ich muss hier noch einmal darauf zurückkommen, dass ich behauptete, die Granula der Rachenschleimhaut seien nicht er- worben, sondern ererbt. Es versteht sich wohl von selbst, da— ich damit nicht sagen will, der chronische Rachenkatarrh sei ererbt. Nur die Disposition hierzu wird vererbt, und diese ist um so intensiver, je stärker und zahlreicher die Granula sich auf der Rachenschleimhaut vorfinden. Der Reiz, den diese Prominenzen der Schleimhaut auf und in dieser setzen, ist ein um so erhöhter, je grösser und zahlreicher jene sind. Wirken nun in solchen Fällen auch noch andere Schädlichkeiten, wie hinabfliessendes Nasensekret, Rauch, Staub, Alkoholika etc. befördernd ein, so kann es nicht Wunder nehmen, wenn bald früher bald später die Rachenschleimhaut in höherem oder geringerem Grade in einem chronisch-katarrhalischen Zu- stande sich befindet.