Ueber die Addison'sche Krankheit : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medizin und Chirurgie unter dem Präsidium von Dr. Felix Niemeyer ... / vorgelegt von Eugen Meinhardt.

  • Meinhardt, Eugen.
Date:
1865
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Credit: Ueber die Addison'sche Krankheit : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medizin und Chirurgie unter dem Präsidium von Dr. Felix Niemeyer ... / vorgelegt von Eugen Meinhardt. Source: Wellcome Collection.

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    habt hätten. Mein zweiter Fall ist ein frappantes Beispiel dafür, dass eine entschieden vorhandene vermehrte Pigmentablagerung im rete Malpighii während des Lebens übersehen werden kann. Die abnorme Färbung der Haut bei der Addison’schen Krankheit bietet in Bezug auf ihre Intensität zahlreiche Nüa^en dar und ist auch in Bezug auf ihre Qualität verschieden. In nicht seltenen Fällen wird die Haut so dunkel, dass sie wie bei R. an die eines Mulatten oder eines Negers erinnert. Von die- ser stärksten Färbung kommen Abstufungen bis zu einer kaum merklichen Verdunkelung des Teints vor. Die dunkle Färbung ist ferner, wie dies bei R. der Fall war, und wie in einzelnen frem- den Beobachtungen ausdrücklich erwähnt wird, bald eine rein graue, graphitähnliche oder schwärzliche und erinnert dann eigent- lich nicht an die der Bronze; in andern Fällen dagegen hat die Färbung mehr einen Stich in das Braune oder Gelbe. In Betreff der Verbreitung der Färbung ist zu bemerken, dass dieselbe in der Regel an den unbedeckten Körperstellen beginnt und an ihnen meist, aber nicht immer den höchsten Grad erreicht, ohne indes- sen auf dieselben beschränkt zu bleiben. Der letzte Umstand ist besonders wichtig, weil seine Berücksichtigung vor diagnostischen Irrthümem, welche bei Matrosen, Feldarbeitern mit sehr dunkler, oft graubrauner Färbung des Gesichts und der Hände leicht be- gangen werden können, schützt. In keinem der mir bekannt ge- wordenen Fälle nahm die Sklerotica an der Färbung Antheil. Wiederholt wird die perlweisse Farbe der Sklerotica ausdrücklich hervorgehoben. Auch dieses Verhalten ist für die Unterscheidung der Addison’schen Krankheit von eingewurzeltem Ikterus, bei wel- chem die Hautfarbe zuweilen eine schmutzig graue wird (Melas- icterus), wichtig. Bei R. war die weisse Färbung des Nagelbettes eine sehr auffallende Erscheinung; ich finde dieselbe auch in ein- zelnen andern Beobachtungen ausdrücklich erwähnt, kann aber nicht dafür einstehen, dass dieselbe konstant ist. Ganz dasselbe gilt von der fleckigen Beschaffenheit der Handteller und Fu ss so hl en, welche, wo sie vorkommt, von grosser dia- gnostischer Bedeutung ist und vor Verwechselungen mit anderen Formen von dunkler Hautfärbung schützt. An die dunkle Färbung der Haut schliesst sich das Vor- kommen von schwarzen Flecken auf den Lippen und auf der Mundschleimhaut an. Diese Erscheinung ist, wie es scheint, wo sie vorhanden ist, für die Krankheit pathognostisch, wenigstens findet sich dieselbe bei keiner von denjenigen negati- ven Beobachtungen, welche unter der Kategorie „Bronzefarbe ohne Nebennierenerkrankung“ zusammengestellt sind, erwähnt. Indessen scheint dieses Symptom noch weniger konstant zu sein'