Ueber die Addison'sche Krankheit : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medizin und Chirurgie unter dem Präsidium von Dr. Felix Niemeyer ... / vorgelegt von Eugen Meinhardt.

  • Meinhardt, Eugen.
Date:
1865
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Credit: Ueber die Addison'sche Krankheit : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medizin und Chirurgie unter dem Präsidium von Dr. Felix Niemeyer ... / vorgelegt von Eugen Meinhardt. Source: Wellcome Collection.

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    aufgestellt hat. Wäre nur das eine oder das andere dieser Sym- ptome vorhanden, so möchten wir mit unserem Ausspruche zu- rückhaltender sein, so aber können wir mit grosser Zuversicht die Diagnose stellen.“ Ich übergehe hier die Auseinandersetzung, welche Herr Prof. Niemeyer über die Geschichte der Addison- schen Krankheit, über das Wesen derselben, über die Unterschei- dung der bei Addisons’scher Krankheit vorkommenden Färbun- gen der Haut von anderen Pigmentablagerungen etc. in der Kli- nik gab, da ich die einzelnen Punkte dieses Exposes später aus- führlich besprechen werde. K. war noch an demselben Tage, an welchem er in der Klinik vorgestellt wurde, nach Heilbronn zurückgekehrt. Gerade 4 Wochen später ist er der immer mehr überhand nehmenden Schwäche erlegen. Die Sektion wurde am 20. August von Herrn Dr. Schliz in Heilbronn vorgenommen, und ein kurzer Sek- tionsbefund, sowie ein Stück der Bauchhaut und die eine Neben- niere mit grosser Gefälligkeit an die Klinik gesandt. In dem Sektionsberichte heisst es: Graue, an manchen Stellen fast schwärzliche Färbung der äusseren Decken, allge- meiner Schwund des Fettes und der Muskulatur bis zur Un- kenntlichkeit der Person. Beide Lungen durch feste Adhäsionen mit der Kostalpleura verwachsen, tuberkulöse Infiltration beider oberen Lungenlappen noch im rohen Zustand; Herz atrophisch, Klappen normal. Magen und Darmkanal gesund; Leber von nor- maler Grösse und anscheinend normaler Struktur; Milz fast auf das Doppelte vergrößert, von auffallend weicher Beschaffenheit; an den Nieren selbst lässt sich nichts Pathologisches nachweisen. Die Nebennieren, welche augenscheinlich ein pathologisches Pro- dukt enthielten, wurden nicht eingeschnitten. Herr Prof. v. Luschka, welcher die Güte hatte, in Abwe- senheit des Herrn Prof. Niemeyer, das Hautstück und die Ne- benniere mikroskopisch zu untersuchen und mir das Ergebniss seiner Untersuchung zu überlassen, spricht sich folgendermas- sen aus: Die Haut. Die Haut des Bauches ist 2 Mm. dick (Unterhautzellstofl und Panniculus abgerechnet), das Corium ist blendend weiss, sehr dicht und grenzt sich scharf von der dünnen, schwärzlich ge- färbten Oberhaut ab. Bei der Betrachtung der Epidermis mit- telst einer Loupe findet man, dass das schwarze Pigment über- wiegend den feinen Furchen entspricht, so dass es in Form eines zierlichen Netzes angeordnet erscheint, dessen Maschen merk- lich heller gefärbt sind. Ebenso vermisst man eine dunklere Färbung im Umkreis der Drüsenmündungen, so dass sich diese als hellere Pünktchen bemerklich machen.