Grundriss der organischen Chemie / von Carl Oppenheimer.

  • Oppenheimer, Carl, 1874-1941.
Date:
1927
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Credit: Grundriss der organischen Chemie / von Carl Oppenheimer. Source: Wellcome Collection.

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    (vgl. Anorg. Ch., § 36), ebenso der zweiwertige Schwefel. Wechselt die Art der Valenz, d. h. wird Chlor oder Schwe- fel positiv, so wechselt aneh die Wertigkeitsgröße (bei Chlor 6 7, bei Schwefel 6). Der Kohlenstoff kst fast das einzige Element, das in allen seinen wichtigen Verbin- dungen vierwertig ist, und dabei ganz gleichmäßig positiv oder negativ reagiert, Wasserstoff und Sauerstoff, Chlor und Metalle gegeneinander austauschen kann, ohne daß seine Valenz sich ändert. Hat man z. B. den einfachsten Diamantkristall. Kohlenwasserstoff CHj^, so kann man dessen Wasserstoffe (eines oder mehrere) ganz beliebig gegen andere positive oder negative Gruppen vertauschen und erhält z. B. CHgCl, CHgO, Zn(CH3)2. Diese Neigung des Kohlenstoffes, mit allen möglichen anderen Atomen sich mit derselben Leichtigkeit zu binden, ist eine der Grundlagen der großen Mannigfaltigkeit der Kohlenstoffchemie. Es kommt aber noch ein anderer, viel wichtigerer Grund hinzu. Das C-Atoni hat eine ausgesprochene Neigung, sich an andere C-Atome zu binden, so daß Stoffe mit mehreren C-Atomen entstehen. Diese Bindung erfolgt entweder in der Art, daß sich ,,offene Ketten“ der Form C C . . . ausbilden, die geradlinig oder verzweigt sein können, z. B. C — q ’ dabei können sehr lange Ketten entstehen; oder aber es bilden sich Ringe aus, in denen die C-Atome geschlossen gebunden sind, wie der Benzolring (§ 32). Diese Fähigkeit des Kohlenstoffes, sich selbst zu binden, ausgesprochen homoio])olare Bindungen (An- org. Ch., § 36) zu bevorzugen, ist bisher noch unerklärt.