Ueber die diagnostische Bedeutung der objectiven Höhlensymptome / von Dr. N. Friedreich.

  • Friedreich, N. (Nikolaus), 1825-1882.
Date:
[1856]
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Credit: Ueber die diagnostische Bedeutung der objectiven Höhlensymptome / von Dr. N. Friedreich. Source: Wellcome Collection.

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    nng bei erhitztem Körper einstellte, suchte derselbe am 6. Juli 185.'> meinen ärztlichen Rath; Fiebererscheinungen fehlten; eine genaue Exploration des Thorax ergab negative Resultate. Eine lokale Blutentziehucg, welche ich dem Kranken ordinirte, wurde leider verabsäumt, und als sich derselbe noch einer neuen Erkältung aussetzte, stellte sich Frost abwechselnd mit Hitze ein, viel Durst, und das zuvor nur massige Seitenstechen steigerte sich zu beträchtlicher Intensität; Als ich am 12. Juli zu dem Kranken gerufen wurde, ergab sich folgender Syrap- tomencomplex: Beträchtliches Fieber mit Kopfschmerz uud gastrischen Erscheinungen, häufiges und qu'ilendes Aufstossen von Gasen. Unvermögen tiefen Inspirirecs, da dies das Seitenstechen vermehrt und sich dabei trockener Husten einstellt. Bei der physica- lischen Untersuchung ergab sich leerer Schall mit schwach bronchialer Respiration und aufgehobenem Stimmfremitus auf fast der ganzen hintern linken Thoraxfläche, in der linken Seitenwand und vorne bis herauf zur dritten Rippe; in dem Räume zwischen letzterer und der Clavicula bestand nur geringe Dämpfung mit tympanitischem Beiklang und sehr exquisites pleuritisches Frottement. Die linksseitigen -Intercostalräume verstrichen. Herz nicht dislocirt, seine Töne normal. Steigerung des Seitenstechens bei Druck auf die linke Brnsthülfte und das linke Hypochondrium. Normaler Stand des Diaphragmas. Grosse Mattigkeit. Harn spärlich und dunkelroth, brennend bei der Entleerung; angehaltener Stuhl. Ordin.: Cataplasmen und 12 Schröpfköpfe ad lal. dolenl. Klystier. Infus. Digitalis mit Kai. nilric. — 17. Julir Die Schmerzen haben bedeutend nachgelassen; Fiebererscheinungen ge- mässigt; die Stiihlentleerung wird täglich durch Klystiere eCfectuirt; Schlaf gut, Haut etwas feucht. Das Athmen freier, doch sind die Erscheinungen des Ergusses noch die- selben. Das Reibungsgeräusch in der Reg. infraclavicul. siwis/r. verschwunden. Ordin.: Cataplasmen, hifus, Digit. mit Liquor Kai. acelic. und Manna. 22. Juli: Das Seitenstechen völlig verschwunden; das Athmen unbehindert; Zunge rein, etwas Appetit; kein Durst mehr; Harn klar und ziemlich reichlich. Stuhlentleerung normal. Fieber völlig verschwunden. Patient fühlt sich nicht mehr wesentlich krank und klagt nur noch über grosse Schwäche. Die physicalischen Zeichen des Exsudats sind noch immer dieselben; nur scheint dertympanitische Schall unter der linken Clavicula etwas weniger gedämpft. Ordin.: Leichte Fleischspeisen; Bepinselungen des linkeu Thorax mit Jodtinctur; Innerlich : Kai. hydrojod. di, Aq. desfill. |üj, Sijr. simpl. täglich 3 Esslöffel voll zu nehmen. 25. Juli: Der Percussionsschall zeigt sich noch immer in der früheren Ausdehnung leer und keine Abnahme des Exsudats mit Bestimmtheit nachweisbar; nur hat sich der leere Schall der vorderen Brustfläche durch eine sehr markirte, etwa dem 3. Intercostal- raum entsprechende Linie von dem wieder ziemlich vollen, aber immer noch deutlich tympanitischen Schall der linken Iufra~claviculargegeud abgegränzt (Adhäsionen ?). Zugleich ist heute in dem ganzen Raum von der linken C1 a v,i c u 1 a b i s zur Gränze des beginnenden leeren Schalles höchst evident das Geräusch des ge- sprungen e n T o p fs vorhanden, welches bei Terschlnss des Mundes und der Nase ver- schwindet; die Auscultation ergibt in derselben Ausdehnung vesiculäre Respiration. Sub- jectives Befinden des Kranken gut; Schlaf und Digestionsfunctionen normal; Respiration frei. Im Harn reichlicher Jodgehalt. Ordin.: Dieselbe.