Ueber die diagnostische Bedeutung der objectiven Höhlensymptome / von Dr. N. Friedreich.

  • Friedreich, N. (Nikolaus), 1825-1882.
Date:
[1856]
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Credit: Ueber die diagnostische Bedeutung der objectiven Höhlensymptome / von Dr. N. Friedreich. Source: Wellcome Collection.

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    in SO ferne nämlich jene unregelmässigen, an einer fernen Stelle entstan- denen Geräuscheswellen kaum die Fähigkeit besitzen dürften, durch die Luft eines grösseren Schallraumes hindurch bis an die Brustwand, und selbst noch letztere durchsetzend bis zum Ohre des üntersuchers sich fort- zuleiten. Was das nachgewiesener Weise bei gesunden Kindern so häufig neben sonorem Percussionsschall und vesiculärem Athmen vorkommende Bruit de pot feU anlangt, so weiss ich dafür keine andere Erklärung, als die, dass bei der besonders beträchtlichen Elasticität und Impressionsfähigkeit der vorderen Fläche des kindlichen Thorax durch den Percussionsstoss eine so starke Compression der Lunge und der in ihr enthaltenen Luft erzeugt wird, dass die in den traubigen Endbläschen der Lunge sich befindliche Luft mit einer erheblichen Gewalt gegen und durch die einmündenden feinsten Bronchien getrieben wird. Lidern diess in einer grösseren, der percutirten Stelle zunächst gelegenen Zahl von Lungenbläschen gleichzeitig geschieht, scheinen dadurch in der nächsten Umgebung der percutirten Stelle unregelmässige Schwingungen erregt werden zu können, welche das Geräusch hervorrufen. Wie ich bereits mittheilte, fand sich das Geräusch bei Kindern vorwiegend häufig hnks und auch in den selteneren Fällen seines rechtseitigen Vorkommens einige Male tiefer^ unten gegen die Leber zu am Deutlichsten, so dass ich schon oben die Vermuthung aussprach, es möchte die Nähe eines soliden Körpers begünstigend auf die Entstehung des Bruit de pot feie einwirken. In der That lässt sich auch denken, dass die durch die Percussion erzeugte Impression der Thoraxwand um so mehr comprimirend auf das darunter gelegene Lungenparenchym wirken muss und die in letzerem enthaltene Luft zu einer um so rascheren und gewaltsameren Entweichung durch die feinen Bronchien zwingen wird, wenn in der Nähe des percutirten Theils ein unnachgiebiger Körper sich befindet, als wenn bei dem Fehlen eines solchen eine Ausgleichung der Verdichtung und Ausweichung der comprimirten Lunge nach allen Rich- tungen hin ungestört gestattet ist. Uebrigens wird das Geräusch um so leich- ter entstehen müssen, je elastischer der Thorax, daher eben so häufig bei Kindern, während im vorgerückteren Alter, wo der Thorax starrer, die äusseren Bedeckungen dicker werden, die Frequenz des Geräusches abnimmt; daherZfand ich es nie auf der hinteren Thoraxüäche, und auch nicht bei Kindern mit stärker convexem und daher minder deprimirbarera Thorax. Das Geräusch, wie es bei normalen Kinderlungen gehört wird, stimmt übrigens in seinen übrigen Characteren mit dem Bruit de pot feie der Cavernen überein, indem auch jenes vorzugsweise im Momente der