Die Angeborenen Herzkrankheiten.

  • Vierordt, Hermann, 1853-1943.
Date:
1898
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Angeborenen Herzkrankheiten. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

    213/236 (page 203)
    bei den anderen angeborenen Herzfehlern und erwähnt bei Holmes, Valleix. Lungentubereulose im Falle Henriette und Ebstein. Am Herzen selbst werden verschiedenartige Befunde angegeben: systolische Geräusche, die in einzelnen Fällen auch durch gleichzeitige Bicuspidalinsufficienz (Ferber) bewirkt sein können, auch auf dem Septumdefect beruhen mögen. In Peacock’s Fall von Stenose mit zwei Septumdefecten (siehe S. 201) war das Wesentlichste ein systolisches Geräusch. Geräusche fehlten in Henriette’s Fall, in Hiffe’s wird die hohe Frequenz der Herzpulse hervorgehoben. Prognose ergibt sich aus dem Vorstehenden von selbst. Nur ganz vereinzelte der Kranken sind in das dritte Decennium des Lebens gelangt, 21 Jahre (Holmes), 27 Jahre (Burdach), und dies mögen Fälle gewesen sein, wo eine frühere Stenose des Ostiums sich schliesslich zur Atresie steigerte. Doch auch die Stenose gibt schlechte Prognose, wie es in gleicher Weise von der extrauterin erworbenen gilt. Es ist wohl zu beachten, dass bei den als »entzündliche« anzusprechenden, vielleicht, wie schon gesagt, allmälig sich steigernden und langsamer verlaufenden Fällen eine etwas höhere Lebensdauer resultirt, als bei den von vorneherein mit einer sozusagen absoluten, auf Entwicklungshemmung beruhenden, Atresie ins Leben tretenden. Bei letzteren erscheint schon die von Vrolik ver- zeichnete Lebensdauer von 9 Jahren auffallend hoch. Im Uebrigen können derartige Kranke an verschiedenen intercurrenten Krankheiten zu Grunde gehen, wie denn Henriette’s Kranke an (tuberculöser) Meningitis, Peacock’s Kind mit Stenose in einem von schwerster Cyanose begleiteten Keuchhustenanfall starb. Anhang. Missbildungen der Tricuspidalklappe. Reste embryonaler Klappen. Pisenti G., Di una rarissima anomalia della trieuspide. Annal. d. Univ. libera di Perugia. Pae. med.-chir. 1887/88, III. pag. 107. — Hans Matthiessen, Eine Anomalie der Tricuspidalis. Kieler Dissertation. 1896. — f *Ckiari H., Ueber Netz- bildung im rechten Vorhofe des Herzens. Beiträge zur pathologischen Anatomie und allgemeinen Pathologie, herausgegeben von E. Ziegler. 1897, Bd. XXII, S. 1. Der Vollständigkeit halber seien diese Missbildungen erwähnt, obwohl sie so gut wie keine klinische Bedeutung haben. Die Vorkommnisse hat Matthiessen in seiner Arbeit zusammengestellt: Vermehrung der Klappen- zipfel bis auf sechs (A. v. Haller), dann wieder Verminderung durch Ver- schmelzung des vorderen und hinteren Zipfels. Die Fälle Ebstein und