Die motorischen Verrichtungen des menschlichen Magens und ihre Störungen mit Ausschluss der Lehre vom Erbrechen / von Eugen Poensgen ; mit einem Vorwort von Prof. Dr. Kussmaul.

  • Poensgen, Eugen.
Date:
1882
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Credit: Die motorischen Verrichtungen des menschlichen Magens und ihre Störungen mit Ausschluss der Lehre vom Erbrechen / von Eugen Poensgen ; mit einem Vorwort von Prof. Dr. Kussmaul. Source: Wellcome Collection.

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    Doch ist sie von einzelnen Autoren nicht nur speciell für das Erbrechen,1 sondern überhaupt geleugnet worden, oder man hat doch wenigstens ihr normales Vorkommen bezweifelt.2 Am lebenden Menschen fanden die besten Beobachter stets nur peristaltische Bewegungen3, gegenüber Hilton Fagge,4 der auch antiperistaltische Bewegungen durch die Bauchhaut gesehen haben will. An Thieren ist allerdings die antiperistaltische Bewegung häufig, doch meist nur am Pförtnertheil während der Yerdauung unter ziemlich normalen Yerhältnissen gesehen worden.5 Es wäre eine müssige Arbeit, hier die zahlreichen Autoren auf- zuzählen, welche die antiperistaltische Bewegung für ganz normal halten, oder dieselbe gar nicht erwähnen, oder die Frage unentschieden lassen. Aus der Be aumont'sehen Beobachtung sind, auch wenn man ganz davon absieht, dass die Verhältnisse wegen der jedenfalls ausge- dehnten Verwachsungen bei weitem nicht als normal angesehen werden können, keine sicheren Schlüsse für die Existenz der antiperistaltischen Bewegung zu ziehen. Wir werden unten sehen, dass sich die Rück- wärtsbewegung des Thermometers mit Hülfe der B rin t o n'sehen Hypothese über die Bewegung des Mageninhalts sehr wohl ohne die Annahme einer antiperistaltischen Bewegung erklären lässt. Was die von Betz {181. 1850. XX p. 145 ff.) gegen die Existenz der antiperistaltischen Bewegung versuchte Beweisführung angeht, so muss ich gestehen, dass mir dafür das Verständniss fehlt, und dass ich die in seiner Auseinandersetzung enthaltenen Widersprüche nicht lösen kann. Es scheint, dass er correcter Weise auch die peristaltische Be- wegung hätte leugnen müssen, denn er behauptet, dass es nur neben einander erfolgende Einschnürungen gibt, dass nicht eine Einschnürung 1 Chaupin 156. p. 4. 5; Legallois und Beclard 208. 1813. Nr. 10 p. 496; Begin 166. T. LVIII p. 359; vergl. Colin 212. p. 672. — 2 Haguenot 113. I. p. 493; Haller 115. p. 276; Brinton 213. 1849. VIII. p. 1029., 214. 1849. I p. 132., 215. 1859., 214. 1859 III p. 188., 129. p. 8. 9; Donders 216. p. 295; Betz 181. 1850. XX Nr. 19—21; Henle 219. p. 225., vergl. 218. IV 1846 p. 404; Calliburces 228. 1858. T. 47. p. 641; van Braam Houckgeest 193. VI. 1872. p. 300; Raymond 470. p. 20. 56; Roth 220. p. 5. — 3 C. H. Schultz 175. p. 14; Leube 194. VII. 2. p. 206; Kussmaul 217. Nr. 181 p. 21. — ♦ 190. XVIII. 1873. p. 3. — 5 Magendie 167. II p. 76. 82. 95; Longet 130. I p. 147; Schiff 131. II. p. 324; Leven 134. p. 13.