Handbuch der Elektrotherapie / von Wilhelm Erb.

  • Erb, Wilhelm, 1840-1921.
Date:
1886
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Credit: Handbuch der Elektrotherapie / von Wilhelm Erb. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    suche, die Wechselfieberparoxysmen selbst durch den galva- nischen oder faradischen Strom zu beeinflussen, ziemlich ergebnisslos gewesen sind, jedenfalls nicht zur Nachfolge ermuntern. Krankheiten der Brustorgane. Eine elektrische Behandlung der Krankheiten der Lungen und des Herzens ist bisher nur bei sehr wenig Krankheitsformen ver- sucht worden und es ist darüber nicht viel zu sagen. Wenn ich absehe von dem Unternehmen von Bastings, die Lungenschwindsucht durch Kräftigung der Inspirationsmuskeln mittelst faradischer Gym- nastik zu bessern und zu heilen — ein Verfahren, welches später auch von Schwalbe gepriesen wurde —, sind es wesentlich nur einzelne nervöse oder doch in der Hauptsache für nervös gehaltene Störungen der Respirations- und Circulationsorgane, die zu elektro- therapeutischen Versuchen aufgefordert haben. In erster Linie das Asthma nervosum. Freilich ergeben sich hier wegen der noch immer fortbestehenden Unsicherheit unserer An- sichten über das eigentliche Wesen und den Sitz des Asthma nicht geringe Schwierigkeiten in Bezug auf die Wahl des Ortes und der Art der Application elektrischer Ströme. Ob es sich um einen Krampf der Bronchialmuskeln oder gar des Zwerchfells, oder um eine vaso- motorische Schwellung der Bronchialschleimhaut, ob es sich um eine Störung im Bereich des Vagus oder des Sympathicus, ob es sich um eine directe Erregung dieser Bahnen, oder um eine reflectorische Auslösung der asthmatischen Vorgänge handelt und endlich, an wel- cher Stelle der eigentliche Angriffspunkt dieser directen oder reflec- torischen Reizung sei — das alles ist noch mehr oder weniger un- sicher und kann wahrscheinlich auch in den einzelnen Fällen ver- schieden sein. Besonders die neueren Anschauungen über die hervorragend häufige Auslösung von Asthma durch Erregungen, welche von der Nasenschleimhaut, den Rachen- und Kehlkopfgebil- den ausgehen, sind noch nicht so allgemein acceptirt und geprüft, dass sie schon ohne Weiteres als Grundlage für das elektrothera- peutische Handeln dienen könnten. So sind wir also zumeist noch auf ein empirisches, natürlich von bestimmten Anschauungen zu leitendes Kurverfahren angewiesen. Aus den bisher bekannt gewordenen wenigen Beobachtungen aber ergibt sich jedenfalls, dass mit der Elektricität — und zwar mit sehr verschiedenen Methoden ihrer Anwendung — unzweifelhaft Erfolge beim Asthma bronchiale zu erzielen sind. Caspari hat einen der-