Grundriss der klinischen Balneotherapie : einschliesslich der Hydrotherapie und Klimatotherapie für praktische Ärzte und Studirende.

  • Kisch, E. Heinrich (Enoch Heinrich), 1841-
Date:
1883
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Credit: Grundriss der klinischen Balneotherapie : einschliesslich der Hydrotherapie und Klimatotherapie für praktische Ärzte und Studirende. Source: Wellcome Collection.

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    Zweites Capitel. Die Mineralwässer, ihre Entstehung und Zusammensetzung. (Chemische Analyse und mikroskopische Untersuchung, balneotherapeutische Aequivalcnte.) Als Mineralwässer bezeichnet man jene Quellen, deren Wasser sieh von dem gewöhnlichen Trinkwasser durch grösseren Gehalt an testen oder gasförmigen Bestandteilen oder durch höhere Temperatur unterscheidet. Insot'erne als man ihnen heilkräftigende Wirkungen auf den Organismus zuschreibt, sei es in Folge der höheren Temperatur oder der gelösten Bestandtheile, haben sie Anspruch auf die Bezeichnung „Heilquellen. Diese Definition ist allerdings eine mehr empirische als exaete, denn die Grenze zwischen einem Mineralwasser und gewöhn- lichem Quellwasser ist oft schwer zu ziehen und darum erscheint es zweckmässig, vor Allem den Begriff eines gewöhnlichen guten Trink- wassers näher zu präcisiren. Dazu erscheineu am geeignetesten jene Sätze, welche die Wiener Wasserversorgungscommission im Jahre 1864 als Anforderungen an ein „gesundes Wasser aussprach : 1. Ein in allen Beziehungen tadelloses Wasser nniss klar, hell und geruchlos sein. 2. Es soll nur wenige feste Bestandtheile und durchaus keine organi- sirten enthalten. 3. Die alkalischeu Erden in Summe dürfen höchstens 18 Theilen Kalk in 100.000 Theilen Wasser entsprechen (0-18 Gr. im Liter). 4. Die für sich im Wasser löslichen Körper dürfen nur einen kleinen Bruchtheil der gesammten Wassermenge betragen , besonders dürfen keine grösseren Mengen von Nitraten und Sulfaten vorkommen. 5. Der chemische Bestand sowie die Temperatur soll in den ver- schiedenen Jahreszeiten nur innerhalb enger Grenzen schwanken. Das Trinkwasser soll keinesfalls mehr als 50 Theile in 100.000 Theilen Wasser, 05 Gr. in 1 Liter, festen Rückstand enthalten , bei reinem Gebirgswasser ergibt sich nur O'l—0-2 Gr. fester Rückstand pro Liter. Nach Peltenkofer darf ein trinkbares unschädliches Wasser nicht mehr als 5 Theile organische Substanz auf 100.000 Theile Wasser enthalten; in