Ueber Verbrennung des Mundes, Schlundes, der Speiseröhre und des Magens : Behandlung der Verbrennung und ihrer Folgezustände / von Dr. Thiele.

Date:
1893
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Credit: Ueber Verbrennung des Mundes, Schlundes, der Speiseröhre und des Magens : Behandlung der Verbrennung und ihrer Folgezustände / von Dr. Thiele. Source: Wellcome Collection.

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    diese Weise leichter zu »entriren« seien. Die engste Stelle der hoch oben gelegenen Strikturen sässe nämlich nach der pharyngealen Seite, die der tief unten befindlichen auf der cardialen Seite. Skliffas- sowsky gelang es, in einem von ihm derartig behandelten Falle ein vollkommen befriedigendes Resultat herbeizuführen. Während nun zunächst die Dilatation mit stumpfen Instrumenten von einem äusseren Speiseröhrenschnitte aus versucht wurde, (von Bryk mit, von Horsey ohne Erfolgt), war Gussenbauer^) der erste, der mit schneidenden Instrumenten vorging, also mit der Oesophago- tomia externa die interna verband (»kombinirte Oesophagotomie«). Diese Operation, welche bei sog. impermeablen an der Oardia oder im Brusttheil der Speiseröhre sitzenden Strikturen Anwendung finden soll, wurde von Gussenbauer in 2 Fällen gemacht, die hier kurz wiedergegeben seien: I. »Bin 26 j. Mädchen hatte sich durch Trinken von Schwefel- säure eine Narbenstriktur der Speiseröhre zugezogen, welche in der Höhe des Ringknorpels begann, und die ein feinstes Bougie in der Höhe der Bifurcation der Luftröhre fest anhielt. Am 24. 1. 81. kombinirte Oesophagotomie. Nach Eröffnung der Speiseröhre wurde unter Leitung einer Knopfsonde zuerst eine Hohlsonde in die Strictur eingeführt, und dann auf der letzteren das Narbengewebe mit einem Herniotom nach rechts vorn und links vorn ohne Blutung einge- schnitten. Unmittelbar demnach konnte man mit einem Katheter von 8 mm Durchmesser bis in den Magen gelangen. Vier Tage später wurde ein dickes Schlundrohr vom Munde aus in den Magen eingeführt, und die Sondirung dann bis zum Schlüsse der Hals- fistel an 15. 7. 81. fortgeführt. Am 23. Juli verliess die Kranke, welche leicht schlucken und sich selbst ein Bougie von 12 mm ein- schieben konnte, das Hospital. Nach V4 Jahr bestand jedoch, da die Patientin des Sondiren sofort aufgegeben hatte, derselbe schlechte Zu- stand wie beim ersten Male. Am 21. 10 wurde wiederum die kom- binirte Oesophagotomie in der beschriebenen Weise gemacht, welcher völlige Heilung bis zum 29. 12. folgte.« IL „Eine auch für feinste Instrumente impermeable Narben- striktur der Kardia bestand bei einem 2'/gjährigen Knaben, dem im Alter von 14 Tagen aus Versehen 5 Vo Carbolsäure eingeflösst worden I) Centraiblatt f. Chirurgie 1888. No. 27. Zeitschrift für Heilkunde. Bd. IV. p. 33.