Die Hiebwunden des Kopfes und ihre Behandlung : nach eigenen Erfahrungen auf dem Mensurplatze / von dr. Bartold.

  • Bartold, dr.
Date:
1882
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Credit: Die Hiebwunden des Kopfes und ihre Behandlung : nach eigenen Erfahrungen auf dem Mensurplatze / von dr. Bartold. Source: Wellcome Collection.

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    zygomaticus, dem Unterkiefer, der Ilaargrciize, breiter als an an- doren Kegionen der Kopf- nnd Gesichtshaut. Eine weitere Folge der Wirkiinj;-der eontractilen Fasern ist das Einrollen der llauträn- iler, welches um so stärker eintritt, je lockerer die Haut :ui ihrer Unterlage befestigt ist. Deshalb tritt dies für die Naht so stiircnde Ereigniss bei Wunden der festen Kopfliaut gar nicht, bei Wunden im Gesieht leicht ein. Oftmals tin(h'u wir. auch hol ganz radiär*) getrennten Wun- den, einen oder beide Ränder in grösserer Ausdehnung von ihrer Unterlage abgelöst, so dass Taschen gebildet sind. \'ielleicht ist dies die Folge einer partiellen Zerreissung des lockeren Unter- haut/ellgewebes, bedingt durch eine seitliche Zugwirkung der auf- treibenden Klinge. Dass eine solche Verschiebung factisch ein- tritt, sehen wir daraus, dass die Lage einer gleichzeitig mit ent- standeneu Periostwunde nicht alle M:\\ der Hautwunde in ihrer Lage entspricht. Unter Lappen wunden verstehen wir diejenigen Verletz- ungen, bei denen ein Wundrand mehr oder weniger aus den Ver- bindungen mit seiner Unterlage gelöst ist. Sie entstehen dadurch, dass die Klinge in schräger Richtung die Haut trifft, und in sie eindringend bald ein kleineres, bald ein grösseres Stück, in wei- terer oder geringerer Ausdehnung von seiner Unterlage ablöst. Die einfachste Art dieser Wunden ist diejenige, bei der die Haut in einiger Länge einfach schräge durchtrennt wird, ohne dass ein zurück zu klappender Lappen entsteht. Hier bleil)t der innere Wundrand, je nach seiner Befestigung mehr oder minder, seiner Unterlage anhaften, während der äussere Laiipen dem Mus- kelzug und den Wirkungen seiner elastischen Fasern ausge- setzt ist. Letztere rollen ihn daher meist um, und es entsteht eine beträchtliche Wundspalte, welche der Naht viele Schwierigkeiten macht. Besonders tritt dies hervor am behaarten Kopfe, dem Jochbein, sowie über dem unteren Rande des Unterkiefers. Für *) Um Missverständnisscn vorzubeugen, wiil icli liiii/u- fügcn, dass ich der Kürze halber diejenigen Wunden, welclii.' in der Richtung eines radius des als Kugel gedachten Kopfes auf- treffen, als r a (1 i ä r o , und diejenigen mehr oder minder in der Richtung der Tangente an den Kopf herantretenden, als tan- gentiale bezeichne.