Handbuch der allgemeinen und speciellen Gewebelehre des Menschlichen Körpers für Aerzte und Studierende / von Jos. Gerlach.

  • Gerlach, Joseph von, 1820-1896.
Date:
1860
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Handbuch der allgemeinen und speciellen Gewebelehre des Menschlichen Körpers für Aerzte und Studierende / von Jos. Gerlach. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    37/568 (page 31)
    der Bauchhöhle. Die Gedärme zeigen alsdann noch eine lebhafte peristaltische Bewegung, und an ihrem Netze bemerkt man die Chylusgefasse, in Form von weisslichen Linien. Man sucht nun ein solches Gefäss von dem Mesenterium so viel wie möglich zu iso- liren, und unterbindet dasselbe an den beiden Enden, worauf man es herausnimmt, und seinen Inhalt auf einem Glasblättchen aus- breitet. Will man Chylus haben, welcher in der Entwicklung weiter fortgeschritten ist, so muss man oberhalb der Mesenterial- drüscn dasselbe Manöver wiederholen; die vollständige Füllung dieser Chylusgefasse kann man dann durch leichten Druck auf die angeschwollenen Mesenterialdrüsen vervollständigen. Um sicherer zu sein, Chylus in gehöriger Menge zu erhalten, kann man auch gleich von vornherein eine Darmschlinge, sammt ihrem Gekröse, möglichst nahe an der Wirbelsäule unterbinden, und dann erst zur Isolirung und Herausnahme einzelner Gefässe übergehen. Auch die aus den Mesenterialdrüsen gepresste Flüssigkeit liefert ein zwar brauchbares, aber nicht ganz zuverlässiges Material zur Un- tersuchung, wegen der möglichen Verwechslung von Chyluskör- perchen mit den Parenchymzellen der Drüsen. VON DER LYMPHE. LITERATUR. H. Nasse, Artikel: „Lymphe, in R Wagner's Handwörterbuch der Physio- logie. Braunschweig 1842. G Herbst, das Lymphgefässsystem und seine Verrichtung. Nach eigenen Versuchen dargestellt. Göttingen 1844 Ausserdem ist die beim Chylus angegebene Literatur nachzusehen. Mit dem Namen Lymphe bezeichnet man jene Flüssigkeit, welche von fast allen, durch Blutflüssigkeit immer frisch getränk- ten Theilen des thierischen Körpers abgegeben wird, und durch einen eigenen Gefässapparat das Lymphgefässsystem aufgenommen, zurück in die Blutmasse gelangt. Die Lymphe ist eine nicht ganz klare, leicht opalisirende p^ysikMiache Flüssigkeit von schwach gelblicher Färbung, was wahrscheinlich defLymphe.