Volume 2

Grundsätze der praktischen Heilkunde durch Krankheitsfälle erläutert. Zum Gebrauche für Wundärtze / [Ignaz Rudolph Bischoff].

  • Bischoff, Ignaz Rudolph, Edler von Altenstern, 1784-1850
Date:
1823-1825
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Credit: Grundsätze der praktischen Heilkunde durch Krankheitsfälle erläutert. Zum Gebrauche für Wundärtze / [Ignaz Rudolph Bischoff]. Source: Wellcome Collection.

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    Symptome sehr undeutlich ausgesprochen, manche der acuten eigenthümliche gar nicht vorhanden sind, und anderseits viele durch Mitleidenheit der nahe liegenden Organe, besonders der Leber, Milz und des Zwerch- fells, entstandene Zufälle die Beurtheilung sehr erschwe- ren. Diese schleichenden Entzündungen des Magens können zwar hinnen wenig Tagen mit dem Tode enden , allein genauere Erforschung lehrt, dafs solche Kranke schon lange mit ihrem Leiden behaftet waren , und getäuscht durch die Gelindigkeit der Zufälle erst spät ernstliche Hilfe suchten. — Meistens dauern sie durch Monate. Ihre vorzüglichsten Kennzeichen sind: der Kranke hat ein belästigendes oder schmerzhaftes Gefühl in der Magengegend , welches sich bisweilen bis hoch in die Brust erstreckt, in manchen Fällen ist olfenbar ein stechender, brennender, an einem Funkte fest sitr zender Schmerz, mit Gefühl von Zusammenschnürung Vorhanden, der bei tieferer Berührung, und vorzüglich durch den Genufs gewürzhafter Speisen, geistiger Ge- tränke , und reizender Arzneimittel erhöht wird, und sehr empfindlich hervortritt. —» Ganz frei von einem lästigen Gefühl sind solche Kranke selten. Die Efslust mangelt, meistens ist Eckel zugegen, die Zunge belegt, und trocknet öfters aus; der Kranke fühlt sich nach dem Genufse von Speisen nicht erquickt, vielmehr be- lästigt und matt, es findet keine Verdauung statt. — Eines der sichersten aber nicht immer vorhandenen Zei- chen, ist das anhaltende baldige Erbrechen der Nah- rungsmittel vorzüglich reizender Art. — Der Stuhlgang ist anfangs gewöhnlich äufserst strenge, die Fieberbe- wegungen oft so gelind, dafs sie einer minder genauen Beobachtung leicht entgehen. Im langsamen Verlaufe tritt allmähliges Hinschwin- den des Körpers (Auszehrung) ein, GemüthsVerstimmung, Traurigkeit und Ungeduld bemächtigen sich des Kran- ken, das Angesicht drückt Leiden aus, die Gesichtsfarbe wird blafs, erdfahl mit dunkelroth umschriebenen Wan- gen und Lippen, die Zunge ist belegt, wird in der Mitte braun, und oft trocken; häufig gesellt sich quälender erschütternder Husten, mit Schmerz auf der Brust bei. Die Fiebersymptome treten nun deutlich hervor, der Puls wird sehr beschleunigt, gespannt, und härtlieh, die Haut lieifs und trocken; des Abends treten Ver- schärfungen mit erhöhter Hitze und Unruhe des Nachts