Ueber die Verwendung koncentrierter Carbolsäure bei operativer Behandlung von Infektionen / von K. Lennander.

  • Lennander, Karl Gustav, 1857-1908.
Date:
1906
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Credit: Ueber die Verwendung koncentrierter Carbolsäure bei operativer Behandlung von Infektionen / von K. Lennander. Source: Wellcome Collection.

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    nahm, Tuberkulose im Calcaneus mit Fistelbilckmg- und Mischinfek- tion. Die Pathologen konnten indessen keine Tuberkulose im Knochen nachweisen. Vermutlich handelte es sich um eine Staphylo- kokkenosteitis von einer Reibung an der Ferse ausgehend. Das Fussgelenk wurde geöffnet, die Achillessehne verschoben. Ich glaube nicht, dass ich dasselbe Heilungsresultat ohne Phenol-Spi- ritusbehandlung erreicht haben würde. 2. Ein Mädchen, Viktoria Maria S., 9 J. alt, wurde am 12. XI. 04 aufgen. Operation am 19. XI. 04. Vor mehr als 3 Monaten eine Verletzung durch Reiben an der me- dialen Seite der linken Ferse. Vor 11 Wochen sehr schwer krank im ganzen Körper. Es bildete sich eine „Beule“ an der Ferse, die nach einiger Zeit aufbrach. Danach Besserung. An der medialen Seite der linken Ferse findet sich eine mandelgrosse, tumorartige Anschwellung; sip ist ulceriert, und bei Druck kommt Eiter heraus. In der Umgebung Ekzem. Das Röntgenbild zeigt, dass der Calcaneus krank ist. Pat. empfindet keinen Schmerz, weder spontan, noch bei Druck auf die Ferse. 19. XI. 04. Narkose: Aether. Operation: Exstirpation des erkrankten Knochens und der erkrankten Weichteile; 95 proc. Phenol und 95 proc. Spiritus; Wiederannähung der Achillessehne; Suturen ohne Drainage. Beschreibung: Excision eines Weichteilsherdes, der medial an der Achillessehne lag. Von hier aus erstreckten sich Gänge teils bis zur Obern Fläche des Calcaneus, der zwischen der Achillessehne und dem Talus erkrankt war, teils quer durch den Knochen, abwärts bis zu einem grossen Herd im untern hintern Teile des Calcaneus, unmittelbar ober- halb des hintern Ursprungs der Fascia plantaris, die hier zerstört war. Der grösste Teil des Calcaneus nach hinten vom Talus war erkrankt und wurde exstirpiert. Das Fussgelenk wurde geöffnet. Die Weichteilwunde und der Knochen wurden mit 95 proc. Phenol und 95 proc. Spiritus ge- reinigt, mit 0,9 proc. Chlornatriumlösung ausgespült und mit .Jodoform- pulver eingerieben. Die Achillessehne wurde nach unten an das Periost am weitesten nach hinten am Calcaneus mit Catgut Nr. 4 angenäht. Wenige- Silkwormgutnähte in der Haut. Gipsverband. — Verlauf fieber- los. Die Wunde heilte gut, obgleich nicht vollständig per primam inten- tionem. Pat. war Anfang Juni 1905 noch geheilt nach einem Brief von ihrem Vater. P 0 w e 11 wendet die Carbolalkoholmetbode sowohl bei akuter, als auch bei chronischer Osteomyelitis an. Das habe auch ich ge- than. Ich will einen Fall von chronischer Osteomyelitis im Humerus mitteilen, wo ich die Knochenhöhle mit 3 Periost-Muskellappen vom Musculus deltoideus füllte, über denen icii die Haut ohne Drainage zusammennähte. Es war eine der Ideen des unvergesslichen Max af