Joseph Lister's erste Veröffentlichungen über antiseptische Wundbehandlung (1867, 1868, 1869) / übersetzt und eingeleitet von Friedrich Trendelenburg.

  • Lister, Joseph, Baron, 1827-1912.
Date:
1912
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Credit: Joseph Lister's erste Veröffentlichungen über antiseptische Wundbehandlung (1867, 1868, 1869) / übersetzt und eingeleitet von Friedrich Trendelenburg. Source: Wellcome Collection.

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    demselben während sie sich yorschoben. So bedeckte sich das obere Bruchstück vollständig, ohne daß irgend eine Exfoliation stattfand, und am unteren Bruchstück wurde die bloßliegende Stelle viel kleiner. Am 10. September wurde der Best des abgestorbenen Stückes, der lose geworden, ohne Schwierigkeit als Sequester weggenommen. Das Stück war 1 Zoll lang, aber von ganz unregelmäßiger Form, da ein volles Viertel des Um¬ fangs der Tibia fehlte. Am oberen Ende, wo es am meisten Vorstand und mißfarbig geworden war, hatte es fast die volle Stärke der Cortiealis, aber nach dem unteren Ende zu wurde es immer dünner, so daß es an manchen Stellen nicht dicker als Seidenpapier war. Die Außenseite hatte am Rand ein be¬ sonders interessantes Aussehen, da sie an manchen Stellen, auch wo der Knochen ziemlich dick war, ausgehöhlt und un¬ eben geworden war in einerWeise, die keine andere Deutung zu¬ ließ, als daß die Granulationen, die den abgestorbenen Knochen überwuchert hatten, auch bei seiner Absorption tätig gewesen sein mußten. Als ich diese Aushöhlungen unter die Lupe brachte, zeigten sie ein eigentümlich samtartiges Aussehen, wodurch sie sich von der übrigen Außenseite unterschieden und den inneren Teilen des Sequesers ähnlich waren. Die einzige mir bekannte Beobachtung, die der eben erwähnten an die Seite zu stellen wäre, ist die, welche man an Elfenbeinstiften gemacht hat, die bei der Dieffenb ach'sehen Pseudarthrosenoperation benutzt wurden, nämlich, daß das Stück der Stifte, welches in dem Knochen eingekeilt gewesen war, beim Herausnehmen sich als dünner geworden erwies. Dies ist bisher eine vereinzelte Tatsache geblieben, und es hat in der Chirurgie als ein Axiom gegolten, daß ein einmal abgestorbenes Knochenstück in toto als Sequester abgestoßen werden muß. Woher es kam, daß im vorliegenden Falle das durch Gewalt von außen zertrümmerte Knochengewebe unter der Wirkung der Karbolsäure in so eigentümlicher Weise durch die umgebenden Gewebe beeinflußt wurde, indem die Granula¬ tionen das feste Gewebe absorbierten, anstatt Eiter zu bilden, wie sie es sonst bei einer Exfoliation tun, dies zu erklären will ich mir für eine spätere Besprechung aufsparen, wobei ich Gelegenheit haben werde, die große Bedeutung dieser Tat¬ sache in bezug auf die Pathologie und Praxis auseinander¬ zusetzen. Jetzt möchte ich schon bemerken, daß dies die Funktion der Absorption sehr gut illustriert, die sogar, wo feste Teile