Vergleichung wagrechter Strecken durch Kinder / von Joh. Otto Kerstan.

  • Kerstan, Johann Otto, 1884-
Date:
1914
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Credit: Vergleichung wagrechter Strecken durch Kinder / von Joh. Otto Kerstan. Source: Wellcome Collection.

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    Die Zeit wurde nur grob bestimmt (9? S. 15 ff- 8)- Im Neben Zimmer war ein Metronom aufgestellt, das mit jedem zweiten Schlage I Sek. markierte. Bei einem solchen Schlage hob der VI. die Klappe auf und begann mit Null zu zählen; nun achtete er auf den Anfang des Aussprechens des Urteils. Fiel es annähernd mit der gezählten Sek. zu- sammen, so wurde diese Zahl eingetragen; fiel es auf den zwischenliegenden Schlag, so wurde 1.2 gebucht; und begann es kurz vor oder nach einer Zahl, so wurde diese mit einem Punkte vorn oder hinten versehen (.2 oder 2.); der Punkt wurde als Sek. bewertet. Eine genaue Zeitmessung hätte die Versuchsanordnung derart verumstandhcht, daß der Versuchsleiter schwerlich ohne Gehilfen ausgekommen wäre. Was die Notierung der Zeit leisten sollte — eine äußere Kontrolle mehr über das Verhalten der Vpp. und ein äußerer Hinweis mehr auf etwaige Ver- schiedenheiten der Urteile zu sein —das konnte sie auch so leisten. Nur ein Herr empfand die Metronomschläge unausstehlich; bei ihm wurde die Zeit durch ein Blinklicht markiert, das alle Sek. an der Wand gegenüber vom VI., von der Vp. unbemerkt, aufleuchtete. Kinder scheint das Metro- nom nicht gestört zu haben. Kurz vor dem Heben der Klappe gab der VI. den Vpp. ein Zeichen aufzumerken, bei denen, die sehr rasch ur- teilten, I Sek. vorher, i. a. aber 2 Sek. Wie aus allem hervorgeht, war den Vpp. keine Zeit vorgeschrieben; sie waren nur angewiesen, sobald sie wüßten, wie die Linien wären, es zu sagen. Wahrend der Zeit, da sie sich ihr Urteil bildeten, blieben die Strecken vor ihnen stehen. Die Untersuchung dauerte bei den älteren K. etwa vier Wochen, bei den jüngeren etwa drei. Bei den Erwachsenen und den älteren Kindern währte die Versuchszeit etwa 25 Min. (23, I. S. n), bei jüngeren insgesamt etwa 15 Min.; bei letzten, namentlich den 6j., wurde diese Zeit durch eine längere Pause, während der gewöhnlich ein anderes an die Reihe kam, noch einmal geteilt. Während hier nur jedesmal 2 Reihen erledigt werden konnten, war es möglich, in der ausgiebigeren Ver- suchszeit deren 4 vorzunehmen. Wenn eine Reihe beendet war, wurde eine Pause eingeschaltet. Die Zeit zwischen den Darbietungen war nicht geregelt; der VI. beeilte sich zwar sehr mit den Notizen und der Einstellung der neuen Strecke, doch waren auch Angaben der Vpp. anzuhören; überdies sollten die einzelnen Vergleichungen nicht zu rasch aufeinanderfolgen, damit z. B. Nebenvergleichungen hintangehalten würden. Als Vpp. stellten sich zur Verfügung die Herren Fi., Ku., Pie. und Rö., Lehrer und z. Zt. Studierende. Durch das Entgegenkommen des Herrn Direktor Röhn (3. Bürgerschule) war es möglich, unter den Kindern dieser Schule Umfrage zu halten, wer Lust habe und von seinen Eltern die Erlaubnis bekomme, an Versuchen teilzunehmen. Es sind folgende Kinder verwendet worden.