Das primäre Carcinom der Papilla vateri ... / Samuel Aronson.

  • Aronson, Samuel, 1880-
Date:
[1907?]
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Credit: Das primäre Carcinom der Papilla vateri ... / Samuel Aronson. Source: Wellcome Collection.

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    dungsstelle des Ductus choledochus in den Darm zeigt eine walnuss¬ grosse, krebsige Infiltration. Aus diesem Befunde kann man mit der grössten Wahrscheinlichkeit annehmen, dass das Carcinom seinen Sitz in der Vater’schen Papille hat. Die zwei nächsten Fälle von Papillencarcinom sind in den Jahren 1ÖQO und 1893 in dem Kranken- nause zu St. Jacob zu Leipzig beobachtet und von Holtbuer beschrieben worden. A. Der erste Fall betraf einen 29jährigen Mann. Nach einem Sprunge verspürte der Patient drückende Schmerzen in der Magen¬ gegend, welche nach der rechten Seite ausstrahlten und nach den Mahlzeiten Zunahmen; dabei bestand kein Erbrechen Zwei Monate spater entwiceslte sich eine hochgradige Gelbsucht. Die Schmerzen wurden nicht stärker. In den letzten 4 Monaten seit Bestehen des Ikterus will der Patient an Gewicht beträchtlich abgenommen haben Die Untersuchung ergibt eine deutliche Vergrösserung der Leber. Der untere Rand ist in der Mammillarlinie etwa handbreit unter dem Rippenbogen deutlich zu fühlen. Die Gallenblase ist nicht palpabel. Zuletzt stellte sich Meteorismus und die dadurch bedingte Dyspnoe ein. Bei der Sektion fand sich eine walnussgrosse, carcinomatöse Ge¬ schwulst, welche genau der Mündungsstelle des Ductus choledochus an dei Papilla duodenalis entsprach. Die Geschwulst ist flach und zeigt ein blumenkohlartiges Wachstum mit einer derben Basis und stark zerklüfteter Aussenfläche. Die Leber ist stark vergrossert. Die Gallenblase ist prall gefüllt. Der Ductus choledochus daumenstark dilatiert. Im Duodenum findet sich ausser der Geschwulst starke Rötung der Schleimhaut und Schwellung der Follikel. B. In aem zweiten, von Holtbuer beschriebenen Falle handelt es sich um einen 42 jährigen Kellner, der seit einem Jahre über heftige Kreuzschmerzen und Schlaflosigkeit klagte; dabei hatte er sehr heftige Schmerzen in der Magengegend und er erzählte, dass ihm das Essen förmlich abwürge. Trotzdem hat er meistens Appetit. Die Untersuchung zeigte das Abdomen sehr weich und aufge¬ trieben; der Stuhl war angehalten. Der untere Leberrand überragte den Rippenbogen um zwei Querfinger. Die Untersuchung des zwei Stunden nach der Mahlzeit genommenen Mageninhalts ergab das voll¬ ständige Fehlen von Salzsäure, dagegen das Vorhandensein von Milch¬ säure. In der Lebergegend war ein Tumor fühlbar, dessen Grösse sehr wechselte und deshalb für die gefüllte Gallenblase gehalten wurde.