Beitrag zur Kasuistik der Orbitalblutungen bei Hämophilie : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe unter dem Präsidium von Dr. Gustav Schleich ... / der medizinischen Fakultät in Tübingen vorgelegt von Hermann Hahn.

  • Hahn, Hermann, 1871-
Date:
1900
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Credit: Beitrag zur Kasuistik der Orbitalblutungen bei Hämophilie : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe unter dem Präsidium von Dr. Gustav Schleich ... / der medizinischen Fakultät in Tübingen vorgelegt von Hermann Hahn. Source: Wellcome Collection.

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    Verband ohne Eisenchloridwatte angelegt. Sodann wird eine zweite Injektion von 2 u/o Gelatine-Kochsalzlösung (250 gr) gemacht. Die Resorption der ersten Injektionsmasse ist glatt ohne Infiltration oder Blutung der Stichkanäle vor sich gegangen. Auch jetzt findet keine Blutung aus den Stichkanälen statt. Abends wird noch eine Spritze Campheröl injiziert. 23. VIII. Das Kind war die Nacht über sehr unruhig, hat fast alles, was es zu sich genommen, erbrochen zum Teil mit einzel- nen roten Blutflocken, es hatte dreimal zum Teil auch blutig ge- färbten diarrhoischen Stuhl. Auch der grösste Teil eines Nährklysma geht nach l/s Stunde wieder ab. Puls und Atmung sind sehr fre- quent. Puls 150. Einmal in der Nacht treten klonische Krämpfe der Extremitäten auf. Das Bewusstsein ist benommen. Die Tempe- ratur ist 39,7°. Es wird eine Campherinjektion gemacht. Beim Ver- bandwechsel zeigt sich der Verbandstoff durchblutet, doch weniger, als bisher. Das Blut ist noch sehr serös, nicht klebend. In der Wunde ist nekrotisches Gewebe. Blutung ist kaum mehr vorhanden. Es wird eine Infusion von circa 120 gr physiologischer Kochsalz- lösung gemacht. Ferner wird ein Nährklysma gegeben. Nachmittags 4 Uhr findet wiederholtes, offenbar cerebrales Erbrechen nach Einnahme geringster Mengen von schwarzem Thee oder Milch oder auch ohne Nahrungsaufnahme statt. Das Nähr- klysma geht nach '/* Stunde wieder vollständig ab. Das Kind ist benommen, Atem und Puls sind fliegend. Die Pupille des linken Auges ist ständig wechselnd, weit und mittelweit. Es bestehen fast anhaltende klonische Krämpfe der Arme. Es wird eine Campherinjektion gemacht. Nachts 10 Uhr: Der Verband ist wenig durchnässt und durchblutet. Nähr- und Kochsalz-Klysmen werden nicht mehr gehalten und fast alles Ein- genommene wird erbrochen. Der Puls ist kaum zu fühlen, die At- mung ist jagend, mühsam, äusserst frequent. Die Temperatur ist 41°. 68 Atemzüge in der Minute. Das Kind ist benommen, der Corneal- reflex ist erloschen. Die Pupille ist meist weit. Um io3/* Uhr er- folgt der Exitus letalis.