Zwei Fälle von Paraplegie mit tödtlichem Ausgange ohne anatomische nachweisbare oder toxische Ursache / von Adolf Kussmaul.

  • Kussmaul, Adolf, 1822-1902.
Date:
1859
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Credit: Zwei Fälle von Paraplegie mit tödtlichem Ausgange ohne anatomische nachweisbare oder toxische Ursache / von Adolf Kussmaul. Source: Wellcome Collection.

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    Gehirn und Rückenmark vollkommen normal, nur die venösen Gefiisse der Schädel und Wirbelhöhle mit Blute reichlich angefüllt. Die Medulla oblongata und das Halsmark wurden mit besonderer Sorgfalt makroskopisch und mikroskopisch untersucht, ohne dass sich eine krankhafte Veränderung hätte auffinden lassen. Die rechte erste Rippe war an der Sternalinsertion bereits verknöchert, die entsprechende linke nicht. Dadurch mochte es wohl bedingt sein, dass die rechte untere Schlüsselbeingrube schon vor der Krankheit etwas weniger voll tönte, als die linke. Ich habe dieser unbedeutenden Differenz absichtlich oben keine Erwähnung gethan. — An der linken Lungenspitze fanden sich einige kleine frische Tuberkeln und eine bohnengrosse Em- physemblase. Im Uebrigen erschien die linke Lunge stark hyper- ämisch, ohne anderweit verändert zu sein. Ihre Bronchien .nor- mal. Die rechte Lunge war dagegen mit Ausnahme einzelner atelektatischer Stellen am oberen Lappen ödematüs, und nament- lich der untere Lappen stark gedunsen, sehr blutreich, beim Drucke mit den Fingerspitzen bildeten sich Dällen, aus den Durchsclinitts- flächen ergoss sich viel schaumiges gelbliches Blutwasser und Blut, aber kein catarrhaliselies Secret, das Gewebe war brüchig. Die Lunge hatte übrigens auch in ihren untersten Theilen die Schwimm- fähigkeit bewahrt. . In der Luftröhre und den Bronchien der rechten Seite fand sich da und dort etwas dünner Schaum, nirgends aber eine Veränderung, die auf Catarrh der Luftwege deutete. Das Herz todtenstarr, contrahirt, durchaus normal, enthielt flüssiges Blut, ebenso die grossen Gefässe, insbesondere auch die Zweige der Lungenarterien und Lungenvenen. Es fanden sich keine ver- grösserten Bronchialdrüsen, die etwa einen Druck auf die Lungen- venen hätten ausiiben können. Die Stämme der Nervi phrenici und vagi zeigten eine Strecke am Halse hinauf verfolgt keine Ab- weichung. Magen, Leber, Milz und Nieren hyperämiseh. Pancreas und Gekrösdrüsen normal. Die Follikeln des Dünndarms etwas angeschwollen, derselbe enthielt wenig dünnen gelben Schleim, ebenso das Colon ascendens. Im Colon descendens feste Kotli- massen. Harnblase leer. In der Aorta keine Gerinnung. Die einzige anatomische Veränderung von Bedeutung, welche die Section in diesem Falle nachwies, war das 0 e d e m der rechten Lunge, welches neben, Hy- perämie Leider Lungen bestund. Dürfen wir