Catarrh und Influenza : eine medizinische Studie / von Dr. Franz Seitz.

  • Seitz, Franz, 1811-1892.
Date:
1865
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Credit: Catarrh und Influenza : eine medizinische Studie / von Dr. Franz Seitz. Source: Wellcome Collection.

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    ten sie sich in den Jahren 1858 und 1859 im Winter bei strenger Kälte —37® bis 43® aber auch im Herbste October und November beihäufigen und plötzlichen Temperaturwechseln (von }-3bis—20® R.). Im Jahre 1858 erschienen bei grosser Hitze im Juli gastrische Fieber und Diarrhoen, die im August und September in Dysenterien über- gingen. Es erkrankten daran 104 Seeleute. Im Jahre 1859 dau- erten bei tiefer Temperatur und feuchter Luft Catarrhe im Früh- ling und Anfang des Sommers fort, und zeigten bei solcher Wit- terung im Juli epidemische Verbreitung auf dem ganzen westlichen Ufer des ochotskischen Meeres und am Amur aufwärts bis zur Grenze der Uferbergkette d. i. bis zum Flusse Ussuri. In den meisten Fällen begann die Krankheit mit heftigem Schnupfen, Kopfschmerz und leichten Fieberbewegungen. Zuweilen entschied sie sich am dritten Tage, häufiger verbreitete sie sich aber mit einem Gefühle von Kitzel, Schmerz und Heiserkeit auf die Luft- röhre. Darnach trat gewöhnlich ein Bronchialleiden mit heftigem Husten hinzu, das 7—14 Tage anhielt und Abends und Nachts Exacerbationen machte. In den schweren Fällen fing die Krank- heit immer mit stärkeren Fieberzufällen und unmittelbarem Auf- treten der Affection der Bronchien und der Lungen, mit Schmerz in der einen Brusthälfte oder der ganzen Brust, oder in der Herz- grube, mit Kopfschmerz und blutigem Auswurf an. Tödtliche Fälle waren unter Erwachsenen nicht sehr häufig und ereigneten sich vorzugsweise bei solchen Individuen, welche schon früher an chronischen Krankheiten der Rcs^jirationsorgane gelitten hatten, unter Kindern aber war die Sterblichkeit bedeutend, da bei ihnen namentlich bei scrophulösen, häufig Angina pseudomembranacea auftrat. Ein warmer Südostwind am 21. und 22. Juli hatte auf den Verlauf der Krankheit günstigen Einfluss und trotzdem dass das Wetter bis zum 31. August kalt blieb, hörte doch zu Ende Juli die Epidemie fast ganz auf. Mit dem Eintritt wärmerer Witterung ^traten wieder an die Stelle der Catarrhe der Ath- nischc Statistik und öffentliche Gesundlicitspflege. 1861. Nr. 9. Seite 67.