Von den Krankheiten des weiblichen Beckens. [1. Theil. Von den Beinbrüchen der Beckenknochen und den Krankheiten ihrer Verbindungen] / Carl Caspar Créve.

  • Creve, Carl Caspar, 1769-1853.
Date:
1795
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Credit: Von den Krankheiten des weiblichen Beckens. [1. Theil. Von den Beinbrüchen der Beckenknochen und den Krankheiten ihrer Verbindungen] / Carl Caspar Créve. Source: Wellcome Collection.

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    Nur ein Beyfpiel und einen Vergleich, den ich zwifchen einer Mifs- geburtvon einem Menfchen, und Thiere anftellte, mufs ich hier anzeigen. Sollten diefe vielleicht die Naturforfcher, gleich einem Winke, zu mehrern dergleichen Verfuche auffordern; alsdann bin ich gewifs, dafs Ihnen diefer Vergleich fehr intereffant feyn wird. Der berühmte Lehrer M. Herz in B erlin befitzt ein Skelet zweyer vermittellt des Rumpfes mit einander ver- wachfener Kinder; und in der Sammlung Zoologifcher Präparate zu D r e s- d en fand ich ein Skelet zweyer gerade auf diefelbe Art zufammengewachfe- ner Schaafe, wo fogar in den kleinften IVIilsbildungen diefelbe Manier Statt hatte. §. 2. Nur die Kenntnifs, und die ächte Anwendung diefer Gefetze verrathen das grofse Genie eines gründlich praktifchen Aj^ztes. Sie lind die Grenz- linie zwifchen Theorie, und Empirie. Mögen die Ärzte Jahrtaufende auf dem Wege der Erfahrung dahin fchleichen — Mögen üe zu hunderten ihre Beobachtungen fammeln —» Mögen fie zuletzt für jede Krankheit ihre Heilmittelchen ausfindig gemacht zu haben, fich fchmeichelru So lange fie nicht die Gefetze auffuchen, und beftimmen, denen die Urfachen ihrer beobachteten Erfcheinungen gehorchen; - nützen uns ihre Beobachtungen wenig, und unfere Nachahmung ihrer Behandlung zeigt fleh im Erfolge fchwankend, kaum mehr, als ein blofses Ohngefähr. Nur dann erft, wo diefer glückliche Zeitpunkt eintritt, dafs wir nach wahren Gefetzen handeln können, gründet fich unfer Verfahren auf das Verfahren der Natur: Nur dann erft vereint lieh das Heilvermögen derKunft mit jenem der Natur; und fo gelangt der Kranke unter verdoppelter Hilfe zu feiner Genefung. §• 3- Wie indeffen die gerade Linie der Maasftab der krummen Linie iCt; eben fo mufs die Beftimmung der Gefetze, denen die Urfachen der Erfchei- nungen beym kranken Zuftande des Menfchen folgen, gröfstentheils aus der Naturlehre des gefunden Menfchen genommen werden. Doch giebt es auch eigene Gefetze, die nur beym kranken Körper geltend lind. Noch haben wenige fich nach diefer Norm bey der Beurtheilung der Natur der Krankheiten gerichtet; denn fonlt würde man mit mehrerem Eifer die Na- turlehre des gefunden Menfchen bearbeitet, und ihren Werth nicht fo fehr