Die Rhinoskopie und ihr Werth für die ärztliche Praxis : ein monographischer Versuch / von Friedrich Semeleder.

  • Semeleder, Friedrich, 1832-1901.
Date:
1862
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Credit: Die Rhinoskopie und ihr Werth für die ärztliche Praxis : ein monographischer Versuch / von Friedrich Semeleder. Source: Wellcome Collection.

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    etwaigen Verwachsungen des weichen Gaumens oder Verbildung desselben) nur dar von Seiten der Zunge und des Gaumensegels. Nur wenige Menschen können ohne längere Vorübungen ihre Zunge so tief und ruhig halten, dass man des Gebrauchs des Spa- tels entrathön kann. Manche drängen ihre Zunge unbewusst fort- während so stark aufwärts, dass man kaum im Stande ist sie mit dem Zungenspatel niederzuhalten. Bei Leuten, die ihre Zunge sehr unruhig halten, sind noch folgende Uebelstände: Während man mit dem Spatel kräftig auf die Zunge drückt, gibt diese plötzlich nach, der Spatel gleitet ein Stück weiter hinein und erregt durch Berührung des Zungengrundes aufsteigendes Würgen, oder die Zunge bewegt sich fortwährend auf und ab, reibt sich am Ende des Spatels, kitzelt sich selbst und es erfolgen Reckbewegungen, oder man muss, wegen Enge des Raumes den Spiegel auf die Zunge legen und bei den Verschiebungen derselben erregt der Kitzel am Zungengrunde ebenfalls die angeführten Avidrigen Zufälle. Alles das kommt vor, ob der Arzt oder der Kranke den Spatel hält. Üeber- haupt, was wir auch beim Laryngoskopiren bemerkten, ist der Zun- gengrund im Durchschnitt viel empfindlicher gegen Berührung als Gaumensegel und Rachenwand. Und doch kann man das Nieder- drücken der Zunge nur höchst selten umgehen. Eine ganze Reihe von Schwierigkeiten bietet das Gaumen- segel. Es ist Hauptbedingung der Untersuchung, dass das Gau- mensegel schlaff herabhänge; wie es hinaufgezogen Avird, nähert es sich zugleich der hintern Rachenwand, verkleinert den Raum, durch den man sehen soll und deckt die zu untersuchenden Theile. Erreicht es in seiner Zusammenziehung die hintere Rachenwand, so ist der Nasenrachenraum von der Mundrachenhöhle vollständig abgesperrt und man sieht im Spiegel nur die vordere, jetzt untere Fläche des weichen Gaumens. Es gibt Menschen, die, so wie sie den Mund öffnen, auch das Gaumensegel hinaufziehen, andere he- ben es alsbald, wenn man sich dem Munde mit Instrumenten nähert oder wenn man das Gaumensegel auch noch so sanft berührt, und zwar vermag der festeste Wille des Kranken hierbei gar nichts. Oft wird dabei der angelegte Hacken mitgezogen und an die hin- tere Rachenwand angepresst. Wie kann man diesen Uebelständen abhelfen? Ein kräftiger Zug mit dem Hacken, wenn man dieses