Über Stenose der Arteria pulmonalis : eine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwurde in der Medicin und Chirurgie / unter der praesidium von Dr. W. Griesinger ... ; von Hermann Fohr.

  • Fohr, Hermann.
Date:
1859
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Credit: Über Stenose der Arteria pulmonalis : eine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwurde in der Medicin und Chirurgie / unter der praesidium von Dr. W. Griesinger ... ; von Hermann Fohr. Source: Wellcome Collection.

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    und 3ten Intercostalraum. Ueberall am Herzen lauter klappender erster Ton, am lautesten am Sternalrande; die Diastole über dem ganzen Umfang des Herzens von einem starken sausenden Geräusche begleitet; dasselbe ist am lautesten und intensivsten im 2ten linken Intercostalraum, ein 2ter Ton ist neben ihm nur an der Stelle des Herzstosses wahrzunehmen. Bei fortschreitender Erschöpfung des Kranken verschwand nach einiger Zeit auch dieser diastolische Ton über dem linken Ventrikel ganz, und solcher wurde mehr im 2ten linken Intercostalraum, am Ende des lauten diastolischen Geräusches gehört. Patient litt an Oedemen, wurde sehr anämisch und zeigte allmählig die Zeichen der tuberkulösen Phtise; er starb über 1 Jahr nach der ersten Beobachtung. Obduction. Das Herz fast vollständig quer gelagert, vergrössert, fest contrahirt und von sehr spitziger Form. Der rechte Vorhof stark von Blut ausgedehnt; das Foramen ovale gestattet den Durchgang des kleinen Fingers, seine Klappe ist jedoch vollständig entwickelt. Der rechte Ventrikel ungewöhnlich gross, seine Höhle erweitert, die Wandungen dicker als im Normal-Zustand die der linken Kammer zu sein pflegen; an der Spitze massen die Wandungen 6', im Conus arteriosus 9'; die Muskulatur dieses Ventrikels blass und lässt hie und da gelbe Flecke beginnender Fettent- artung wahrnehmen. Die Ränder der Tricuspid. verdickt, ihre meisten Sehnen- fäden sehr zart, nur die für das innere Segel bestimmten zu zwei plumpen Strängen verwachsen; Papillarmuskeln mehrfach unter sich verwachsen; das Endocardium i in der Nähe des Conus arter. stellenweise weiss getrübt. Die Wandungen des Conus arteriös, enorm dick, und derselbe läuft nach oben so spitz zu, dass der kleine Finger kaum bis zum Ansatz der Semilunar-Klappen vorzudringen vermag. An den Klappen der A. pulmon. sind die freien Ränder der einzelnen Klappen, von der Insertion an die Arterienwand bis zur Mitte, fest miteinander verwachsen, so dass die drei Klappen ein Diaphragma darstellen, das in der Mitte von einer kreis- | runden, 2' im Durchmesser haltenden Oeffnung durchbrochen ist; die Oeffnung selbst ist von einem Kranze kleiner warzenförmiger Excrescenzen umgeben. Die I durch Verschmelzung der Klappensäume entstandenen Näthe des Diaphragma sind bis zu 3' von der erwähnten kreisrunden Oeffnung fest mit der Arterienwand verwachsen, so dass die den 3 Klappen entsprechenden Sinus in 3 gänzlich von einander geschiedene, 8' tiefe enge Blindsäcke umgewandelt sind. An der Einmündungsstelle dieser Blindsäcke schnürt sich die A. pulmon. zu einem Durch- messer von 8' ab, zeigt aber unmittelbar darüber die normale Weite. Das durch die Verwachsung der Klappen entstandene Diaphragma ragt wie ein ab- gestumpfter Kegel, dessen Spitze durch die centrale Oeffnung durchbrochen ist, in das Lumen der Arterie hinein. Die Häute der A. pulmon. dünn, glatt, ohne 1 pathol. Veränderungen. Der linke Ventrikel ähnlich, seine Wandungen gegen 6' dick, Mitralis 1 gesund. Die Aorten-Klappen zum Theil stark gefenstert, aber sufficient, die Aorta eng, innen schwach atheromatös; ausgebreitete Tuberkulose der Lungen. Der Klappenfehler an der A. pulmon. und zum Theil auch an der Tricuspid. 1 war ohne Zweifel Folge einer Endocarditis; aber wann diese verlief, lässt sich nicht sicher entscheiden.