Ueber die Bedeutung der Mischinfection bei der Lungenschwindsucht : pathologisch-anatomische, bakteriologishe und experimentelle Untersuchungen.

  • Sata, A.
Date:
1899
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Bedeutung der Mischinfection bei der Lungenschwindsucht : pathologisch-anatomische, bakteriologishe und experimentelle Untersuchungen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.

    28/206 (page 16)
    um einen kugeligen Zerfall der von Gaule gefundenen Würmchen — aus Kernen austretend — handle. Michaelis und Meyer betonen: „Auch auf der Klinik des Herrn Geh. Rath v. Leyden wurde dieser Art der Untersuchung der käsigen Pneumonie durch Schnitte besonderes Interesse zugewandt, und während wir erst mehr Bilder bekamen, die den Arbeiten von Fränkel und Troje entsprachen, bei denen wir also Kokken nicht fanden, mussten wir doch später sehen, dass bei besonderer Kokkenfärbung (Löffler's Methylenblau, LÖFELER'scher eoncentrirter Methylenblau-Färbung, Gram- scher Färbung) fast stets auch andere Bakterien nachgewiesen werden konnten. Fränkel und Troje ^*) schrieben in ihrer histologischen Schilderung auch thatsächlich: „Bakterien wurden mit Sicherheit nicht nachgewiesen. Zählt mau alle kokkenähnlicheu Gebilde den Kokken zu, so giebt es keine kokkenfreien Lungen, wohl aber dann, wenn man diese Gebilde sorg- fältig ausscheidet. Ich habe eine solche Ausscheidung meist auch durch geeignete Färbemethoden durchführen können, musste aber doch manch- mal den Befund als „kokkenähnliches Gebilde bezeichuen. Von besonderer Bedeutung für die Beurtheilung des Bakterien- befundes war auch die Thatsache, dass die Gewinnung der Gewebsmassen mit der Platinöse an den trockenen, derben, käsig-pneumonisch infil- trirten Partieen ausserordentlich schwer fiel und man oft nur wenig Gewebsmasse erhielt, während von normalen oder ödematösen oder leicht schlaff infiltrirten Theilen leicht und reichlich Gewebsmasse auf- genommen werden konnte. Die Folge war, dass die von derben, käsigen Herden angelegten Culturen auf den Nährböden geringer ausfielen als die von weichen. Es wäre also verfehlt, aus meiner jeweiligen Angabe über die Zahl der auf den Nährböden entwickelten Colonieen einen Schluss auf das Mengenverhältniss der Bakterien an verschiedenen Stellen der Lunge zu ziehen. IV. Beschreibung der untersuchten Fälle. Um über die verschiedenen Fälle ein vollkommen freies, unab- hängiges ürtheil zu erzielen, wurden die verschiedenen Untersuchungen ohne Berücksichtigung der zuvor erhaltenen Resultate vorgenommen. Zuerst wurde das Culturverfahren angewendet und ergab die That- sache, dass Tuberkelbacillen ohne Mischung mit anderen Bakterien in Leichenlungen überhaupt nicht vorkommen. Wenn man also aus dem Culturverfahren allein einen Schluss ziehen wollte, wie es bisher schon