Ueber maligne Geschwülste der Sehnenscheiden ... / vorgelegt von M.L. Mayer.

  • Mayer, M. L.
Date:
1886
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber maligne Geschwülste der Sehnenscheiden ... / vorgelegt von M.L. Mayer. Source: Wellcome Collection.

    22/24 (page 22)
    8 Jahren die Geschwulst den jetzigen Umfang erreichte. Ein Arzt hatte im Jahre 1866 eine Incision gemacht, aus der sich krümmelige Massen entleerten. Die Oeff- nungen heilten nach 6 Monaten zu und hinterliessen noch jetzt sichtbare Narben. Das vorhandene Geschwür entstand im Jahre 1868 ohne besondere Veranlassung. Erblichkeit ist nicht nachweisbar. Am 26. Mai wurde die Amputation des Unterschenkels im unteren Drittel mit Cirkelschnitt vorgenommen , wobei der Patient aus den ausgedehnten Venen ziemlich viel Blut verlor. Die Heilung wurde durch Wunddipliteritis, welche zwei¬ malige Kauterisation mit Salpetersäure nöthig machte, verzögert, so dass Patient erst am 15. August mit einem Stelzfusse entlassen werden konnte. Es machte durchaus nicht den Eindruck, als ob die Geschwulst von der Beinhaut ausgegangen wäre, sondern sie scheint vielmehr von den Sehnenscheiden entstanden zu sein, da die granulationsähnlichen Massen aus den Sehnenscheiden hervorwuchern, während die Seh¬ nen des Tibialis anticus, Extensor hallucis, der beiden Peronaei unversehrt hindurchgehen. Die ganze Ge¬ schwulst ist jedenfalls ein Sarkom aus theils kleinen Rund-, theils Spindelzellen. Sämmtliche Theile aber haben die Tendenz zu verknöchern. Die Hauptmasse der Knoten ist von Kalknadeln etwa so dicht wie Sand¬ seife durchsetzt. Man kann deshalb diese Geschwulst als Osteo-Sarkom bezeichnen. (LcinqenbecFs Archiv X, p. 901.) Fibro - Sarkom. I. Billroth sah einen solchen Fall, der vom Unter¬ hautzellgewebe und den Sehnenscheiden des Fusses seinen Ausgang nahm. Nach der Amputation nach Pirogoff erfolgte Heilung, aber 4 Jahre darauf Recidiv.